One night stand

Autor*in
Pfeiffer, Boris
ISBN
978-3-473-58340-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nach einem Streit mit seiner Freundin und dem Rauchen eines Joints schläft Art im Rausch mit einem Mann - obwohl er nicht schwul ist. Und sie haben kein Kondom verwendet. Er könnte sich mit Aids infiziert haben. Art möchte es Jules, seiner Freundin, erzählen, nimmt es sich auch immer wieder vor, doch er schafft es nicht. Und so bestehen die nächsten drei Monate, bis Art den Antikörper-Test machen kann, aus Angst, Gewissensbissen und Lügen.

Beurteilungstext

Art ist sechzehn, wohnt in Berlin und ist mit Jules zusammen. Doch die Walpurgisnacht verbringen die beiden nicht zusammen. Jules geht mit ihren älteren, zu Arts Leidwesen etwas dominanten Schwestern auf eine reine Frauenparty. Darüber kommt zwischen Art und Jules zu einem Streit. Art verbringt den Abend im Mauerpark, zusammen mit Jonny und Ilja aus seiner Klasse. Sie rauchen Hasch und springen über die dort brennenden Feuer. Art ist ziemlich benebelt und schläft am Ende mit Miro, obwohl er nicht schwul ist, und ein Gummi haben die beiden auch nicht benutzt. Die folgenden Wochen sind aus der Sicht des Ich-Erzählers Art geschildert. Die erste Reaktion, als Art klar wird, dass er seine Freundin betrogen hat und dass er sich vielleicht mit HIV angesteckt hat, ist sehr glaubwürdig dargestellt. Er weiß, dass er es Jules beichten sollte, aber er schafft es nicht. Da der Test erst nach drei Monaten gemacht werden kann, denkt er sich etwas aus, warum er sich nicht mehr mit ihr treffen kann und zerstört damit das Vertrauen von Jules und letztendlich die Beziehung. Sehr einfühlsam werden die Monate bis zum Testtermin dargestellt, die angefüllt von Qualen und Gewissensbissen, von Lügen und Ausreden. Eingeschoben sind kurze Kapitel, die aus der Sicht von Jules geschrieben sind. Es wird klar, dass Jules sehr von seinem Verhalten verwirrt ist, doch es wird auch deutlich, dass sie zu ihm stehen würde, wenn er vertrauen würde. Doch Art schafft es nicht und so erfährt sie durch die Gerüchte, die Ilja in Umlauf bringt, um Art eines aus zu wischen, weshalb er sich so seltsam benimmt. Selbst als Art klar ist, dass Jules es weiß, verschließt er sich weiter. Die Situation, in die sich Art gebracht hat, wird durch das Verhalten seiner Klassenkameraden noch unangenehmer und als Leser leidet man mit ihm. Die Reaktionen gegenüber Art, über den Gerüchte in Umlauf gebracht werden, lassen den Leser darüber nachdenken, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten würden. Durch die Darstellung der Ereignisse aus der Sicht eines Ich-Erzählers erreicht der Autor eine starke emotionale Nähe zum Geschehen. Die dadurch entstehende begrenzte Perspektive hilft dem Leser, sich noch mehr in den Protagonisten ein zu fühlen und sich mit ihm zu identifizieren. Der jugendliche Sprachduktus ist gut getroffen. Die Entwicklung der Handlung ist glaubhaft, dies wird durch die Innenansicht des Protagonisten nochmals verstärkt. Dem Autor gelingt es, wertvolle Informationen nebenbei an den Leser zu bringen, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Die Titelseite des Buches ist in schwarz und pink gehalten, und spricht sehr direkt auf den Inhalt des Buches an, vielleicht ein wenig zu direkt, denn wenn ein rosa Kondom auf dem Cover prangt, ist das nicht jedes Lesers Sache.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW-UKL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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