Numbers - Den Tod im Blick
- Autor*in
- Ward, Rachel
- ISBN
- 978-3-551-31151-1
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 363
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2001
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jems Mutter starb früh, sie wächst bei einer Pflegemutter auf; in der Schule hat sie Schwierigkeiten. Aber sie hat eine besondere Gabe: Wenn sie Menschen in die Augen schaut kann sie deren Todeszeitpunkt „sehen“. Diese Gabe macht sie für die Polizei verdächtig, die sie und ihren Freund Spinne quer durch England verfolgt.
Beurteilungstext
Jem wächst in einem trostlosen Milieu in London auf. Ihre Mutter starb früh an Drogen. In der Schule wird sie von Schülern und Lehrern gemobbt. Häufig hat sie die Pflegestelle wechseln müssen, da sie als starrsinnig gilt.
In ihre Klasse geht auch Spinne, ein farbiger Jugendlicher, mit dem sie sich nach und nach anfreundet. Ihre Gabe, den Todeszeitpunkt von Menschen zu „sehen“ führt dazu, dass sie Personen nur ungern in die Augen schaut, was ihre Isolation vergrößert.
Als Jem und Spinne auf einer Tour durch die Stadt mit dem Riesenrad „London Eye“ fahren wollen, bemerkt Jem, dass viele der Menschen um sie herum in wenigen Minuten sterben werden. Sie ahnt, dass ein Attentat bevorsteht und flüchtet gemeinsam mit Spinne. Wenige Minuten später explodiert das Riesenrad.
Ihre Flucht blieb jedoch nicht unbemerkt. Die beiden werden mit dem Attentat in Verbindung gebracht und von der Polizei gesucht.
Da beide kein Vertrauen in die Behörden haben, entschließen sie sich zur Flucht. In einem gestohlenen Auto fahren sie quer durch England. Auf der Flucht kommen sich die beiden immer näher.
Doch die Schlinge zieht sich immer enger zusammen und Spinne wird festgenommen. Auch Jem wird entdeckt und sucht daraufhin Asyl in einer Kirche.
Jem weiß dass Spinnes Tod unmittelbar bevorsteht und sie versucht alles um ihn zu retten. Sie offenbart sogar ihre Fähigkeit, die sie bisher nur wenigen Menschen anvertraut hatte. Aber ihr Bemühen ist vergebens: Spinne stirbt an dem vorhergesehenen Tag.
An dieser Stelle erfolgt ein Zeitsprung von fünf Jahren. Jem hat einen Sohn, Spinnes Sohn. Ihre Fähigkeit die „Zahlen“ zu sehen ist verschwunden. Da stellt sie eines Tages fest, dass ihr Sohn, Adam, ihre Fähigkeit geerbt hat.
Mit dieser Erkenntnis schließt das Buch. Und dem Leser wird klar, dass die Erzählung noch längst nicht beendet ist.
Es gelingt der Autorin von Anfang an den Leser in den Bann zu ziehen. Die Erzählung ist in Ich-Form gehalten; die Gedanken von Jem und ihre Taten wirken authentisch. Die Situationen sind spannend, sie wechseln schnell und halten den Leser in ständiger Spannung, wie es wohl weitergehen wird. Immer wieder entstehen nahezu aussichtslose Situationen mit überraschenden Wendungen. An den Tod Spinnes vermag man nicht zu glauben; dennoch geschieht es, obwohl Jem alles daransetzt seinen Tod zu verhindern.
Aber es sind nicht nur die äußeren Momente, die fesseln. Das Geschehen spielt vor dem Hintergrund engstirniger Erwachsener und überheblicher Behörden, denen es nicht gelingt Vorurteile abzulegen und Verständnis für Jugendliche aufzubringen, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen. Die daraus entstehenden Ungerechtigkeiten lassen den Leser schnell Partei für Jem und Spinne ergreifen.