Numbers - Den Tod im Blick

Autor*in
Ward, Rachel
ISBN
978-3-551-31584-7
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
363
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Jem ist 15 Jahre, lässt niemanden an sich ran, guckt niemandem in die Augen, denn wenn sie es tut, sieht sie unvermeidlich die Zahl dieses Menschen. Diese Zahl ist nicht irgendeine Zahl, seit dem Tod ihrer Mutter weiß sie, was diese bedeutet: Sie gibt das Datum an, an dem dieser Mensch sterben wird. Als sie mit ihrem Freund Spinne einen Ausflug zum Londoner Riesenrad macht, erkennt Jem anhand der Daten der Menschen, dass etwas passieren wird und sie überredet Spinne zur schnellen Flucht.

Beurteilungstext

Jem ist 15 Jahre und lebt bei ihrer Pflegemutter. Sie hatte eine schwere Kindheit, denn ihre Mutter starb an einer Überdosis und seitdem wird Jem von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Sie lässt niemanden an sich ran, guckt niemandem in die Augen, denn wenn sie es tut, sieht sie unvermeidlich die Zahl dieses Menschen. Diese Zahl ist nicht irgendeine Zahl, seit dem Tod ihrer Mutter weiß sie, was diese bedeutet: Sie gibt das Datum an, an dem dieser Mensch sterben wird. Jem ist verschlossen und allein, bis sie Spinne, einen Jungen aus ihrer Klasse, näher kennen lernt. Als sie zusammen einen Ausflug zum London Eye, dem Riesenrad machen, erkennt Jem anhand der Daten der Menschen, dass etwas passieren wird und sie überredet Spinne zur schnellen Flucht. Doch das führt sie zu einer weitaus größeren Flucht, denn sie werden von der Polizei als Terroristen gejagt. Sie und Spinne verlassen den Ort fluchtartig, unmittelbar bevor eine Explosion das Riesenrad zerstört und viele Menschen zu Tode kommen. Die beiden werden von Überwachungskameras aufgenommen, geraten unter Terrorverdacht und werden über die Medien als „Zeugen“ gesucht. Spinnes Großmutter Val erkennt die Besonderheit Jems, weil sie in der Lage ist, in Form von Farbmustern die Aura eines Menschen zu sehen. Jem mag Val und hätte gerne auch einen Menschen, der sie liebt und sich um sie sorgt. Spinne bewegt sich ständig am Rande der Illegalität. Irgendwann will er das große Geld, arbeitet als Drogen- und Geldkurier für einen Gangster. Seine letzte Geldlieferung behält er einfach als Starthilfe für ein neues Leben.Auf der Flucht vor den Behörden und den Gangstern werden Spinne und Jem ein Liebespaar. Die Tatsache, dass Jem und wir Leser vom baldigen Tod Spinnes wissen, verleiht der Liebe zusätzliche Dramatik. So unterschiedlich Jem und Spinne auf den ersten Blick wirken, so viele Gemeinsamkeiten haben sie. Beide wachsen ohne wirkliche Unterstützung und jemanden, dem sie vertrauen können, auf. Gegen innere Widerstände lernen sie, sich einander zu öffnen und zu vertrauen. Vor allem als Jem auf sich selbst angewiesen ist, nachdem Spinne aufgegriffen wurde, muss sie lernen, anderen Menschen zu vertrauen. Der Leser erlebt eine Wandlung ihrer Persönlichkeit: endlich kann sie sich anderen Menschen öffnen und Gefühle zulassen. Auch der Ton in der Erzählweise ändert sich und ist nicht mehr so barsch wie noch zu Beginn. Nunmehr erkennt sie, dass ihre Pflegemutter Karen, eigentlich ein guter Mensch ist, der sich ehrlich um sie sorgt. Der Blick auf die Ereignisse in Numbers ist konsequent Jems. Sie erzählt uns mit ihren Worten meist im jugendlichen Slang und einer ziemlich rohen Ausdrucksweise, wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt. Zwischendurch findet sich dann aber auch ein Wort wie „bedeutungsschwanger“, was völlig deplatziert ist und ein junges Mädchen so nie in ihre Geschichte einbauen würde. Numbers erzählt eine Geschichte, die in ihrem Verlauf eine Vielzahl von Richtungen einschlagen könnte und deshalb spannend bleibt. Dabei stellt sich immer wieder die zentrale Frage nach dem Sinn des Lebens. Das Buch besteht aus 39 durchnummerierten Kapiteln und separatem Kapitel mit der Überschrift „Fünf Jahre später“. Die 39 Kapitel erzählen eine in sich geschlossene düstere Geschichte. Im letzten Kapitel erfahren die Leser, wie es Jem nach dem Tod von Spinne ergangen ist. Die Tatsache, dass aus der Liebe von Jem und Spinne ein Kind entstanden ist und sie ihre Fähigkeit das Todesdatum anderer Menschen zu sehen, verloren hat, mutet zunächst positiv an. Allerdings erfährt der Leser am Schluss, das die Gabe Jems an ihren Sohn übergegangen ist, der nun ihre Zahl sieht. Somit endet die Geschichte ziemlich gruselig und lässt Raum für eine Fortsetzung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ka; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 15.12.2016

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