Numbers - Den Tod im Blick
- Autor*in
- Ward, Rachel
- ISBN
- 978-3-551-31584-7
- Übersetzer*in
- Gutzschhahn, Michael
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 368
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,99 €
- Bewertung
Teaser
Jem weiß, wann jeder Mensch stirbt, sobald sie in seine Augen schaut. Da dieses Wissen sie sehr belastet, hat sie sich von der Welt abgewandt. Doch bald muss sie sich ihren Dämonen stellen und zwar dann, wenn sie von aller Welt gejagt wird. Kann Jem ihrem Schicksal entkommen?
Beurteilungstext
Die Geschichte von Jem und Spinne behandelt sehr viele gesellschaftliche Probleme, die aufeinander treffen.
Da wäre zum Beispiel Jem. Sie wächst bei Pflegeeltern auf, nachdem ihre Mutter, die eine Prostituierte war, an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Des Weiteren ist sie durch ihre spezielle Gabe eine Außenseiterin, die von der Welt abgewandt lebt.
Spinne – ihr Freund – ist auch kein Kind von schlechten Eltern. Probleme mit dem Gesetz sind ihm nicht unbekannt. Allerdings ist er kein schlechtes Kind. Vielmehr wird er sehr schnell von den Menschen abgestempelt. Diese wollen nur das in ihm sehen, was sie wollen. Er wird in eine Schublade gesteckt, aus der er einfach nicht mehr herauskommt.
Dieses Schubladendenken, was viele Menschen so gerne haben, zeigt die Autorin durch die Geschichte von Jem und Spinne gut auf. Sehr schön zeigt sie durch ihren Schreibstil, dass wir alle sehr schnell zum Kategorisieren der Menschen neigen und uns anschließend schwer tun, diese Sortierung wieder zu ändern bzw. aufzuheben. Auch dann nicht, wenn eigentlich sehr offensichtlich wird, dass die „Schubladen“ nicht mehr passen.
Weiterhin zeigt uns die Autorin mit dieser Geschichte, dass das Leben nicht geradlinig verläuft. Gerade wenn man denkt, dass man weiß, wie das Leben von Jem und Spinne weiter verlaufen wird, bringt die Autorin einen neuen Twist in die Geschichte. Diese unerwarteten Abzweigungen fordern den Leser dazu heraus, sich neue Gedanken zu der Geschichte zu machen. Durch diese Abzweigungen wird die Geschichte auch nicht langweilig. Allerdings erwartet man von dem Titel und der kurzen Zusammenfassung auf der Buchrückseite auch eine ganz andere Geschichte. Zumindest ging es mir so. Von daher kann man sagen, dass manche Erwartungen enttäuscht werden. Jedoch wird man gleichzeitig mit anderen Geschichtsdetails so überrascht, dass man die enttäuschten Erwartungen relativ gut verkraften kann. Auf ein typisches „Happy End“ muss man allerdings verzichten.
Ganz allgemein ist noch zu sagen, dass der Schreibstil der Autorin leicht verständlich ist. Der Satzbau ist einfach gehalten und stellenweise wird mit viel wörtlicher Rede gearbeitet. Ferner behandelt die Autorin in dieser Geschichte sowohl aktuelle Themen (z.B. Terroranschläge) als auch phantastische Elemente, wie bspw. das Sehen des Todesdatums eines Menschen. Daher ist dieses Buch sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir jedoch hat es recht gut gefallen.