New York zu verschenken

Autor*in
Pfeffer, Anna
ISBN
978-3-570-17397-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
331
Verlag
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Anton, verwöhnter Sohn reicher Eltern, hat seiner Freundin Olivia Lindmann eine zehntägige Reise nach New York geschenkt. Doch als sie mit ihm Schluss macht, sitzt er auf Flugtickets und Hotelreservierung mit ihrem Namen. Im Internet sucht er einen Ersatz. Eine Olivia Lindmann meldet sich, und mit ihr chattet er wochenlang bis zum Abflug.

Beurteilungstext

Anton hat alles, was man ich als 17-jähriger Junge nur wünschen kann: ein gutes Aussehen, vielel Freunde und steinreiche Eltern. Er ist verwöhnt, oberflächlich, sehr von sich eingenommen, feiert mit seinen Freunden Partys und hat die bildhübsche Olivia Lindmann zur Freundin. Dieser schenkt er eine gemeinsame zehntägige Reise nach New York, Luxushotel inbegriffen. Doch Wochen vor dem Abflug macht sie überraschend Schluss mit ihm. Sofort sucht er im Internet nach einer Ersatzbegleitung. Bedingung: Diese muss wegen der Reservierung Olivia Lindmann heißen. Unter den wenigen Interessentinnen ist dann eine Olivia Lindmann, die sich Liv nennt. Und nun folgt ein wochenlanges Kennenlern-Geplänkel über die Tastatur des Mobiltelefons. Im Grunde geschieht in diesem Chatt-Roman nichts, und doch sehr viel: Die Dialoge handeln zunächst von allem, was Heranwachsende bewegt. Sie sind meist sehr oberflächlich, tastend, oft auch geistreich, stichelnd, humorvoll und selbstironisch. Stellenweise lesen sich die Gespräche fesselnd und anrührend, manches Mal auch schlicht langweilig. Manche Leserin und mancher Leser mag nach etwa einem Drittel das Buch zuschlagen, aber sie oder er versäumen dann doch einiges. Denn allmählich werden die Dialoge tiefsinniger, die beiden geben nach und nach viel von sich und ihren Familien preis und lassen in ihr Inneres blicken. Die Anreden werden persönlicher, die Inhalte intimer, und man spürt, dass sich hier etwas wie Zuneigung anbahnt. Anton möchte unbedingt wissen, wie Liv aussieht, er möchte sich mit ihr treffen oder zumindest ein Foto gesendet bekommen. Sie verweist immer auf den Tag des Abflugs. Dann, kurz vor der Abreise, merkt Anton an einer Kleinigkeit, dass sich hinter seiner Chatt-Partnerin niemand anders als seine Exfreundin Olivia Lindmann verbirgt. Enttäuscht und verletzt lässt er sie allein fliegen. Ihre Botschaften via Wats-App gehen auch von New York aus weiter, bleiben aber unbeantwortet. Und als sie echte Reue wegen ihres Spiel zeigt, kommt es doch noch zu einem Happy End. Der gerührte Leser kann den beiden nur noch eine glückliche Zukunft wünschen, ehe er erleichtert ob des guten Ausgangs das Buch zuklappt. Jugendliche Leserinnen und Leser lernen vielleicht, dass miteinander reden, sich nicht in eine Rolle flüchten, sich öffnen und offen zeigen, wie man ist, das Miteinander der Menschen spürbar leichter macht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 15.09.2019

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