Für dich soll's tausend Tode regnen

Autor*in
Pfeffer, Anna
ISBN
978-3-570-17155-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
318
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein neues Haus, eine neue Stadt, eine neue Schule, neue Bekanntschaften, eine neue Mutter – für Emi ist das eindeutig zu viel Neu. Sie mag keine Veränderungen. Frustriert lässt sie alle Menschen in Gedanken kreativ zu Tode kommen. Leider lassen sich die Veränderungen, das Leben und der arrogante Schönling Erik nicht aufhalten

Beurteilungstext

Emi hat ein seltsames Hobby. Sie sammelt ungewöhnliche Todesarten. Todesanzeigen oder Zeitungsartikel werden in ihr schwarzes Buch des Todes geklebt. Jeder, der sie nervt, bekommt von ihr gedanklich einen sehr kreativen verpasst Tod. So würde Emis Klassenkameradin, die aussieht wie Germany’s Next Topmodel, an der allergischen Reaktion auf ein geplatztes Silikonkissen zugrunde gehen. Im Augenblick ist Emi von allem und jedem genervt, weil sie umziehen musste. Um sie herum ist alles neu: neue Schule, neue Klasse, neue Stadt, neues Haus. Mit so viel Veränderung möchte Emi nicht umgehen. Entschlossen alles zu hassen, blockiert sie bockig positive Impulse. Folglich wird wirklich niemand von einem dieser gedanklichen Tode verschont. Besonders regelmäßig muss ihr nerviger Bruder sterben. Dies ändert sich mit Erik. Groß, dunkel, nervig, arrogant und überheblich drängt er in ihr Leben. Für ihn soll es tausend Tode regnen. Nach einem explosiven Streit in der Schule werden Emi und Erik zum Graffitischrubben zwangsverpflichtet. An acht Wochenenden müssen die beiden miteinander arbeiten. Um sich von der nervigen Anwesenheit des jeweils anderen zu befreien, starten sie eine Challenge. Wer aufgibt übernimmt den Putzdienst allein.
Der Jugendroman ist negativ, dunkel, wütend aber auch extrem witzig. In den Gedanken der Protagonistin überwiegen ablehnende Gefühle; aber in ihrer geballten Aggressivität und Energie sind sie unglaublich lebensbejahend. Mit erfrischend offenem, respektlosem Erzählstil liegt hier ein Roman vor, der sich genau am Sprachbild pubertierender Mädchen orientiert. Es macht Spaß den ironischen Gedanken der Protagonistin zu folgen. Sie enthalten nicht nur herrlich stachelige, sondern auch unglaublich viele kreative Vergleiche und geniale Wortschöpfungen. Zum Beispiel als sie ihren Ärger über die Veränderungen in ihrem Leben ausdrückt, hasst sie die ganze „Neuscheiße“. Sehr bildliche Beschreibungen verdeutlichen Emis Frust z.B. „…einfach das Wort neu nehmen und im Garten neben der toten Katze begraben…“ Es macht Spaß den Gedanken der Protagonistin zu folgen.
Das Buch ist unkonventionell, unpädagogisch, respektlos und in seiner Gesamtheit einfach nur genial. Perfekt für Mädchen zwischen 12 und 16.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 24.12.2016

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