Mumin und das Meer
- Autor*in
- Jansson, Tove
- ISBN
- 978-3-95640-098-8
- Übersetzer*in
- von der Weppen, Anette
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Jansson, Tove
- Seitenanzahl
- 52
- Verlag
- Reprodukt
- Gattung
- Buch (gebunden)Comic
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
Weil sich ein frei werdender Posten als Leuchtturmwärter wunderbar verbinden lässt mit Muminpapas großem Wunsch, einen Roman über das Meer zu schreiben, ziehen die Mumins und Snorkfräulein auf eine einsame Leuchtturminsel. Doch trotz – oder gerade wegen [?] – der scheinbar idyllischen Abgeschiedenheit geht das Schreiben nur sehr mühsam voran.
Beurteilungstext
»Offenbar haben wir das Meer gründlich missverstanden …« sind Muminpapas (beinahe) letzte Worte am Ende des Comicbandes »Mumin und das Meer«. Das nebenstehende stumme Abschlusspanel zeigt zwei maritime Lebewesen, die man so wohl weniger in »Brehms Tierleben« als vielmehr in illustrierten Büchern zur keltischen und skandinavischen Sagenwelt wiederfinden würde. Die Vorstellung vom Meer als etwas prinzipiell Anderem, das sich unserem Alltagsverständnis entzieht und von allerlei Fabelwesen bevölkert wird, passt zum mythologischen Kosmos der Mumins, die ja als Trolle selbst mythische Wesen sind. Entsprechend geht auch in dieser Geschichte etwas rätselhaftes vor sich, von dem man sich besser keine allzu plausible Auflösung erhoffen sollte. Das Meer behält seine Geheimnisse eben für sich. Zum Leidwesen Muminpapas, der dem Meer ebendiese entlocken und in einem Roman verarbeiten wollte. Dazu war der Umzug der Familie auf eine einsame Leuchtturminsel nämlich gedacht. Doch nach allerhand skurrilen Abenteuern auf der Insel (wozu Begegnungen mit einem mitleiderregenden Gespenst, einem erfolglosen aber in sich ruhenden Fischersmann sowie mit der Witwe des Ungeheuers von Loch Ness gehören) weicht das Fernweh allmählich dem Heimweh. Die Schreibblockade des Familienoberhaupts lockert sich, nachdem dieser sein episches Romanprojekt über das Meer verwirft (»Es ist blau und kalt und das im Überfluss, aber was soll man darüber schreiben?«) und sich der literarischen Verarbeitung des Nächstliegenden zu wendet: »Wie teuer ist mir die heimische Veranda« soll das Werk nun heißen.
Die finnlandschwedische Schriftstellerin und bildende Künstlerin Tove Jansson ist die Erfinderin der Mumins, den nilpferdartigen Trollwesen, die im idyllischen Mumintal irgendwo in Finnland leben. Sie hat die fröhlichen und humorvollen Geschichten um die Mumins seit Ende der vierziger Jahre in verschieden Medienformaten veröffentlicht. Der Comicband »Mumin und das Meer« ist eine Sammlung von Comicstrips, die 1957 für eine englische Tageszeitung erschienen sind und im Ganzen eine in sich geschlossene Erzählung bilden. Die drei- bis vierpaneligen Strips erschienen täglich, was sich auch im Rhythmus der nun zusammengefügten Bildererzählung niederschlägt. Der Comic hat etwas stakkatohaftes, denn man bemerkt die durch die mediale Erscheinungsform bedingten Unterbrechungen auch noch nach der Zusammenfügung aller Strips. Entschädigt wird man andererseits durch die vielen Pointen, die einmal den Abschluss eines jeden Strips bildeten, die Geschichte zusammenhalten und die Lust aufs Weiterlesen wecken sollten. Nicht zuletzt sind die Fabelwesen einfach fabelhaft gezeichnet und bieten ein Lese- und Sehvergnügen für Jung und Alt.