Die Mumins - Sturm im Mumintal
- Autor*in
- Jansson, Tove
- ISBN
- 978-3-401-60284-4
- Übersetzer*in
- Kicherer, Birgitta
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Jansson, Tove
- Seitenanzahl
- 167
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
Über dem Mumintal liegt eine drückende Hitze, Rußpartikel fallen aus dem in der Nähe liegenden Vulkan auf das Haus der Mumins. Plötzlich entstehen Risse im Boden, das Land wird von einer riesigen Woge überrollt. Bald sind die Mumins und ihre Freunde in ihrem Haus nicht mehr sicher.
Beurteilungstext
Der Junitag endet für alle beschaulich, die Muminmutter fertigt aus Rinde ein Schiffchen für ihren Sohn, der liegt in der Nähe des Hauses und hängt seinen wehmütigen Gedanken über das Fernbleiben seines Freundes Schnupferich nach. Einzig störend sind die drückende Hitze sowie die Rußpartikel, die vom Vulkan ausgestoßen werden. Die Mumins beschließen, die Nacht im Freien zu verbringen, werden aber bald von einem unheimlichen Grollen und Erdbeben aufgeschreckt. Sie und ihre Freunde bringen sich im Haus in Sicherheit, denn innerhalb weniger Minuten baut sich eine Sturmflut auf und überrollt das Mumintal. Sie können nur noch Leib und Leben retten, indem sie in den ersten Stock flüchten. Aber so schnell lassen sich die Mumins nicht entmutigen, der Muminvater bohrt ein Loch in die Decke, um die Lage zu erkunden, Mumin taucht ins Erdgeschoss hinab und bringt Lebensmittel nach oben. Schon bald haben sie es sich recht gemütlich eingerichtet, aber das Wasser steigt noch immer, und letztendlich bleibt nur das Dach als Aufenthaltsort. Während sie überlegen, welche Möbel gerettet werden können, schwimmen allerlei Gegenstände an ihrem Haus vorbei, alle sind als Transportmöglichkeiten ungeeignet. Plötzlich taucht ein besonderes Haus am Taleingang auf, dessen Vorderseite fehlt, aber unheimlich prachtvoll wirkt. Wie sich nach einiger Zeit herausstellt, handelt es sich um ein Theater, auf dem sich die alte Theaterratte Emma verschanzt hat. Diese ist alles andere als erfreut, dass sich in ihrem Theater wildfremde und offensichtlich unkultivierte Leute eingenistet haben. Sie unternimmt alles, um die Gastfreundschaft der neuen Theaterbewohner zu stören. Als der Muminvater das Theater, das in einen Wald hineingetrieben ist, an einem Stock vertäut, den er in den Souffleurkasten rammt, reißt Emma der Geduldsfaden: Ohne darauf zu achten, dass Mumin und das Snorkfräulein auf einem Baum am Ufer übernachten, kappt sie das Tau und das Theater treibt ab. Das Unglück nimmt seinen Lauf: Mumin und das Snorkfräulein schlagen sich durch den Wald, um irgendwie und irgendwo wieder auf die Muminfamilie zu stoßen, das Theater läuft auf Grund, die Kleine Mü fällt dabei ins Wasser, kann sich aber in den über Bord gegangenen Nähkorb der Muminmutter retten. Sie wird vom Schnupferich, der endlich zurückgekehrt ist, aus dem Wasser geangelt, doch es müssen von allen noch viele Hindernisse überwunden werden, bis sie in ihr Mumintal zurückkehren können.
Auch in diesem Band entführt die Autorin ihre Leser in die beschauliche Welt der Mumins, die durch ihre positive und offene Art nicht nur viele Freunde haben, sondern sich auch um die kümmern, die sich ihnen gegenüber ablehnend verhalten. Es ‚menschelt’ sehr im Mumintal, jede Figur hat ihre Ecken und Kanten, aber auch positive Seiten. Ruhende Pole bilden die Mumins, indem sie versuchen, bei allen ‚Mitmenschen‘ Stärken zu finden und deren Schwächen zu akzeptieren. Obwohl sie gar nicht wissen, was ein Theater ist, entwickelt sich der Muminvater zu einem kreativen und schnellstarbeitenden Dramaturgen, der sofort weiß, wie er Hexameter in Form gießen kann. Die Muminmutter bewahrt in jeglichem Chaos den Überblick und ihre positive Lebenseinstellung. Der kleine Mumin verliert selbst in schwierigen Situationen nicht seinen Optimismus, so dass die zahlreichen ‚Prüfungen‘ letztendlich zu einem Gewinn werden.
Das Buch lädt mit seinen liebevollen Darstellungen und eingestreuten Zeichnungen zum Träumen und Genießen ein, die Wortgefechte lassen den Leser schmunzeln, am Ende kehrt im Mumintal die Harmonie und der Frieden ein, den man mit den Mumins verbindet.