Morgen geht's los, sagte der Mumpf

Autor*in
Herzog, Annette
ISBN
978-3-89565-358-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schubert, Ingrid
Seitenanzahl
69
Verlag
Moritz
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der zweite Band über Mumpf und Schneeeule, die eine enge Freundschaft verbindet: Die Schneeeule ist im Sommer im hohen Norden, wo immer Schnee liegt, und der Mumpf ist einsam. Freundschaften mit anderen Waldbewohnern will er eigentlich nicht aufbauen, denn er sorgt sich, dass die Schneeeule dann denken könnte, er hätte sie vergessen. Doch irgendwie entwickeln sich trotzdem neue Freundschaften.

Beurteilungstext

Trotz frühsommerlichen Wetters, Vogelgezwitscher und Blumen hat der Mumpf schlechte Laune, denn er vermisst die Schneeeule so sehr. Da er nicht einmal ein Bild von ihr hat, beschließt er, eines zu malen. Er will bei den Hermelinen weiße Farbe ausleihen, denn schließlich ist die Schneeeule weiß. Doch überall ist die weiße Farbe alle, und auf Anraten der Hermelinin malt er bunte Schneeeulen, und die Hermeline und auch der alte Maulwurf malen einfach mit: Moderne Kunst, so die Hermelinin, stellt alles nicht naturgetreu dar, da kann es wunderschöne bunte Schneeeulen geben.

So erlebt der Mumpf den ersten schönen Tag, doch am nächsten Morgen ist er wieder traurig und schlecht gelaunt. Wie gut, dass der Maulwurf vorbeikommt und bekundet, auch traurig zu sein: So hat der Mumpf jemanden, um den er sich kümmern kann. Und außerdem hat der Maulwurf die gute Idee mit den Briefen - der Mumpf schreibt einen ersten Brief an die Schneeeule, dem noch viele weitere folgen. Auf Anraten des Hermelins zimmert er einen Briefkasten, malt ihn gelb an und hängt ihn in den Wald. Und steckt täglich seine Briefe an den Freund dort ein.

Irgendwann aber wird deutlich, dass der Briefkasten nicht geleert wird, weil die Post ja gar nichts von seiner Existenz weiß. Da beschließt der Mumpf, die Briefe persönlich in den hohen Norden zur Schneeeule zu bringen. Alle Waldbewohner unterstützen ihn beim Packen und haben Tipps, was er noch brauchen könnte oder bedenken müsste. All diese Bedenken verzögern seinen Aufbruch, aber sie schweißen die Gemeinschaft der Waldbewohner zusammen. Die Reisevorbereitungen erleben ihren Höhepunkt in einem Grillabend, bei dem der Reiseproviant aufgegessen wird.

Schließlich geht der Mumpf eines Morgens doch los, kehrt allerdings bald wieder um, denn ihm fällt auf, dass er sein Fernglas vergessen hat. Das allerdings ist ein glücklicher Zufall, denn kaum stellt der Mumpf fest, dass er jetzt schon seine vielen neuen Freunde vermisst und dass er eigentlich überhaupt nicht weg möchte, landet die Schneeeule auf seinem bunten Gepäck: Auch sie hatte Sehnsucht nach dem Freund, dem Mumpf, und deshalb hatte sie sich vorzeitig auf den Heimweg gemacht. Nun erleben alle Waldbewohner einen schönen Sommertag mit Toben und Baden und planen ein Sommerfest.

Der Mumpf ist hilflos in seiner Einsamkeit und hat keine Ideen, wie er sich helfen könnte. Die anderen Tiere geben ihm Tipps, die er dankbar annimmt, auch wenn er immer wieder denkt: "Das war ja vielleicht mal eine verrückte Idee!" Und ohne dass jemand das forciert hat, wachsen so neue Freundschaften, und auch der Mumpf hilft vor allem dem alten und einsamen Maulwurf. Die Autorin erzählt in der 3. Person, aber aus der Perspektive des Mumpfs, in dessen Gedanken und Gefühle wir viel Einblick erhalten. Das Fantasiewesen Mumpf und die moderat antropomorph dargestellten Tiere bieten Identifikationsmöglichkeiten an und weisen Parallelen zum menschlichen Erleben auf. Doch die Verfremdung durch die antropomorphen Tiere, das Setting in einem Wald, in dem es einige wenige Dinge gibt, die an menschlichen Alltag erinnern, die Tiere aber doch einige ihrer typischen Fähigkeiten und Eigenschaften behalten, lässt den LeserInnen die Freiheit, das Geschehen auf das eigene Leben zu übertragen oder auch nicht.

Ein wunderbares Buch über Freundschaft, atmosphärisch dicht und sehr emotional illustriert von Ingrid und Dieter Schubert.

Gudrun Stenzel

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.08.2019

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