Mitternachtspalast

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Teaser

Ben und Sheere sind Zwillinge in Kalkutta zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Da ihr Leben durch einen Verfolger bedroht ist, wachsen sie getrennt voneinander auf. Als sie 16 werden, begegnen sie sich und versuchen, das geheime Etwas, das sie immer noch verfolgt, zu fassen. Mysteriöse Todesfälle und ein immer wiederkehrender brennender Zug zeugen davon. Im gespenstischen Showdown gelingt es, ihren Gegner zu besiegen - aber nur um den Preis von Sheeres Leben.

Beurteilungstext

Dieses Jugendbuch Zafons mit seinen 400 Seiten sorgt einerseits für Spannung und atemloses Lesen, andererseits aber auch für Gruseln und Gänsehaut. Schilderungen von Verfolgungen, Drohungen, Tod sind allgegenwärtig und lassen einen so schnell nicht wieder los. Das immer wieder heraufbeschworene Bild eines brennenden Zuges mit darin eingeschlossenen schreienden Kindern entwickelt sich gar zu einem Alptraum, der drückend auf einem liegt. Die Kulisse Kalkuttas und die Schilderung des Geheimbundes fesseln, gleichzeitig weicht während der Lektüre ein unbehagliches Gefühl nicht von einem.
Die Melancholie, die die Erzählhaltung aus der fernen Erinnerung heraufbeschwört und die ein mögliches Wiedersehen der einstigen Freunde ausschließt, wandelt sich zu Entsetzen und Traurigkeit, als am Ende doch noch eine der Hauptfiguren stirbt, so, als gäbe es tatsächlich irrationale Flüche, denen man nicht entkommen kann.
Toll geschrieben, aber nichts für zarte Gemüter!