Der Mitternachtspalast

Autor*in
Zafon, Carlos Ruiz
ISBN
978-3-8414-4002-0
Übersetzer*in
Grüneisen, Lisa
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
392
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanFantastik
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,75 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leutnant Peake rettet in letzter Sekunde das Leben zweier Zwillinge und verliert dabei seines, weil er seinem Widersacher Jawahal keine Angaben über den Verbleib des Zwillingspärchens machen will. Jawahal hat Zeit, er kann warten um seine Rachepläne zu verwirklichen. So kommt es 16 Jahre nach der Rettung der beiden Kinder zu außergewöhnlichen Ereignissen, an deren Ende das Geheimnis um Jawahal gelüftet wird.

Beurteilungstext

Der Autor versucht das Leseinteresse damit zu erhöhen, indem er den eigentlichen Roman durch eine tagebuch-
artige Anmerkung umfasst. Beginnt der Roman mit einer spannenden, durchaus realistischen Verfolgungsjagd, endet der Realismus bereits nach wenigen Seiten. Der Autor verliert das Gespür dafür, was man einem heranwachsenden Leser an Fantastik zumuten kann. Inhaltlich bewegt sich der Autor auf einem mehr als fragwürdigen Niveau, die Nähe zu Filmtricks ist nicht zu verleugnen. Sensible Leser/innen werden bereits hier das Buch zur Seite legen wollen und auf eine weitere Lektüre verzichten. Das wäre allerdings bedauerlich, weil sich an die einleitenden Seiten viele interessante Passagen anschließen. Vor allem beeindruckt der Schauder, den die nebelhafte Gestalt des Jawahls auf den Leser ausübt. Jawahal ist das abstrakte Böse, dem niemand beizukommen vermag. Dabei ist Jawahal ständig auf der Suche nach Erlösung, die jedoch nur von zwei Personen, nämlich den Zwillingen kommen kann. Diese Erlösung wird ihm schließlich auch zuteil in Gestalt seiner eigenen Tochter, die sich für ihren Bruder und dessen Freunde opfert. Für diesen traurigen Schluss benötigt der Autor viele Seiten, die mit allerlei unglaublichen Einfällen gefüllt sind. Auffällig ist auch die Sicherheit des Autors, mit der er lokale Details, Straßen, Stadtteile, Plätze in seinem Roman verarbeitet und damit Ortskenntnis dokumentiert. Was auf jeden Fall fehlt ist ein Glossar, das ein wenig Hintergrundinformationen über Kalkutta und die historische Einbettung des Zugunglücks (sofern geschehen) bereithält. Dieser Beitrag würde den Roman aus dem rein Fiktiven herausheben.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPPO.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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