Der dunkle Wächter
- Autor*in
- Zafon, Carlos Ruiz
- ISBN
- 978-3-596-85388-5
- Übersetzer*in
- Grüneisen, Lisa
- Ori. Sprache
- Spanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 352
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Erzählung/RomanFantastik
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 17,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Frankreich 1937: Nach dem Tod von Irenes Vater nimmt ihre Mutter eine Stelle beim Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann an. Dieser lebt zurückgezogen mit seiner schwerkranken Frau und seinen unheimlichen Metallfiguren auf seinem Anwesen Cravenmoore. Warum sieht man die schwerkranke Frau des Spielzeugfabrikanten nie? Was hat es mit den mysteriösen Septemberlichtern auf sich? Und welcher Schatten treibt im Wald sein Unwesen? Fragen, denen Irene und ihr Freund Ismael auf den Grund gehen wollen.
Beurteilungstext
Die Geschichte, welche dieses Buch erzählt, besticht durch ihre gleichermaßen abwechslungs- wie temporeiche Handlung. Dennoch bleibt Platz für etwas Gefühl und Liebe. Die gekonnte Mischung aus Mysterie und Thriller macht die Geschichte von Irene und ihrer Familie so spannend. Unterschiedliche Schicksale werden durch einen gewaltigen dunklen Schatten miteinander verwoben. Da gibt es die Mutter, Simone Sauvelle, die nach dem Tod ihres Mannes versucht dessen Schuldenberg zu tilgen, was ihr jedoch nicht gelingt und den sozialen Abstieg bedeutet. Zusammen mit ihren Kindern zieht sie von der Stadt an die Küste der Normandie. Dort arbeitet sie für den reichen, etwas rätselhaften Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann. Dieser wurde ebenfalls schwer vom Schicksal getroffen, da seine Frau schwer erkrankt ist und er sie aufopfernd pflegt. Im Gegensatz dazu steht das unbedarfte, quirlige und lebensfrohe Hausmädchen Hannah. Sie versucht sich als Amor, indem sie ihren Cousin Ismael Irene vorstellt. Und tatsächlich knüpfen die beiden erste zarte Bande. Auch ihr Bruder Dorian blüht in der Nähe des Spielzeugfabrikanten und dessen Erfindungen wieder auf. Eigentlich stehen alle Zeichen auf Happy End, wenn sich nicht so ein unterschwellig ungutes Gefühl einschleichen würde. Außerdem gilt es noch, hinter das Geheimnis der Septemberlichter zu kommen. Somit bleibt dem Leser nichts anderes übrig als weiterzulesen, denn irgendwie zieht einen die Mischung aus Harmonie und drohendem Unglück völlig in den Bann. Man fühlt sich in die Hauptprotagonisten Irene und Ismael hineinversetzt. Je näher die beiden, und somit auch indirekt der Leser, dem Geheimnis der Septemberlichter kommen, desto näher kommen sie dem dunklen, sonderbaren Geschöpf, das großes Unheil verspricht. Aber auch Irenes Mutter gerät immer mehr in Gefahr, je näher sie dem Spielzeugfabrikanten kommt. Hat auch er ein Geheimnis? Der Schluss ist zwar offen gehalten und lässt somit viel Platz für die eigene Fantasie, dennoch hinterlässt der Vergleich des Bösen mit der Figur Hitlers einen faden Nachgeschmack. Darüber hinaus zerstört er den bis dato vorhandenen Charakter des Buches, nämlich eine gelungene Mischung aus Thriller und Mysterie, total.