Mitschuldig?

Autor*in
Tondern, Harald
ISBN
978-3-570-30174-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
161
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Basierend auf dem wahren Amoklauf an einem Erfurter Gymnasium im Jahr 2002 erzählt das Buch auf zwei Zeitebenen, wie es zu einem Amoklauf eines Abiturienten kommt, bei dem die Schulleiterin und der Amokläufer selber ums Leben kommen.

Beurteilungstext

Der 13-jährige Jonas war mit dem Amokläufer befreundet und stellt sich die verzweifelte Frage, ob er mitschuldig ist. Mit Hilfe einer Therapeutin kann er von der Schuldfrage befreit werden. Die in zwei unterschiedlichen Schriftarten geschriebenen Zeitebenen geben einerseits die Gegenwart und andererseits das Geschehen in der Vergangenheit wieder. Jonas wundert sich, warum der 21-jährige Tim ihn zum Freund auswählt, fühlt sich geschmeichelt und ist neugierig, als Tim ihm seine Waffen zeigt und ihn zu gemeinsamen Schießübungen im Wald mitnimmt. Mehr aus Angst den neuen Freund zu enttäuschen, hilft er ihm unbewusst, dessen Amoklauf an dem verhassten Gymnasium vorzubereiten. Als es dann soweit ist und Tim nach der Erschießung der Schulleiterin auch die Französischlehrerin ermorden möchte, ist es Jonas, der diese schützt und ein weiteres Blutbad verhindert.
Bereits 9 Monate nach der Tat scheint der Schulbetrieb wieder in normalen Bahnen zu verlaufen, was mir persönlich ein bisschen zu früh erscheint. Dass Jonas das Ereignis noch nicht verarbeitet hat, spiegelt sich in seinen Zensuren wider. Mit Hilfe einer sehr geschickten Therapeutin kann er die Vorfälle nach und nach aufarbeiten. Eine kleine Liebesgeschichte mit einer Klassenkameradin hilft ihm außerdem dabei. Die Rolle seiner Eltern wird so gut wie gar nicht ausgefüllt, was mich ein bisschen wundert.
Die zwei Zeitebenen lassen den Leser mitfiebern und die Hintergründe so besser verstehen. Das kleine Taschenbuch liest sich schnell, ist spannend geschrieben und kann als Botschaft für betroffene Jugendliche beinhalten: Vertraut euch einem Therapeuten an, auch wenn ihr eigentlich nicht wollt! Als Klassenlektüre sicherlich empfehlenswert, zumal es reichlich Gesprächsstoff besonders über das Thema Gewalt und Aggressionen im Schulalltag bietet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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