Das Camp

Autor*in
Tondern, Harald
ISBN
978-3-570-30595-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
223
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Einbruchdiebstahl, Raub, Vandalismus, die Liste der Straftaten, die der fünfzehnjährige Lukas begangen hat, ist lang. Doch immer wieder hat ihn Papas Anwalt raus gehauen und immer wieder hat Papa den Schaden beglichen. Doch dann ist das Maß voll. Ohne Vorwarnung landet Lukas im Bootcamp. Und verwandelt sich dort in einen verantwortungsbewussten, charakterstarken Jugendlichen.

Beurteilungstext

Essensentzug, Zwangsarbeit, brutale Misshandlungen, Demütigungen, der fünfzehnjährige Lukas weiß genau, wie die “Erziehung” in einem Bootcamp abläuft. Schließlich stammt er nicht nur aus einem wohlhabenden Elternhaus, sondern hat auch die entsprechenden Bildungsvorteile genutzt. Lukas’ Reflexionsfähigkeit ermöglicht es dem Autor, den Lesern unaufdringlich die Vorgänge im Camp zu erklären. Lukas ist auch Identifikationsfigur, denn so arrogant und gefühllos er in der Welt “draußen” auch war, im Camp zeigt er sich von seiner besonnenen, mitfühlenden Seite. Er findet sich im undurchsichtigen Geflecht aus Machtmissbrauch, Gewalt, Intrigen, Gruppendruck und Solidarität zurecht. Er boxt sich durch und lernt dabei. Lukas setzt sich unter großen Opfern für Benni ein, der unschuldig im Camp gelandet und dem Druck dort nicht gewachsen ist. Fast unspektakulär wird er dabei zum Helden.
Natürlich ist “Das Camp” eine für deutsche Verhältnisse überspitzte Story, denn zur Zeit lassen unsere Gesetze solche “Erziehungs”heime nicht zu. Doch gerade das Extreme gibt auch gute Diskussionsansätze her. Harald Tondern bietet im Buch verschiedene Charaktere mit verschiedenen Funktionen im System an, an denen Fragen festgemacht werden können: Wer macht den Profit mit dem Bootcamp? Welche Rolle spielen Mittäter von außerhalb? Lukas ist geläutert, bei ihm war der Aufenthalt erfolgreich. Wie sieht es bei den anderen aus? Warum werden Jugendliche kriminell? Welche Rolle spielen die Eltern? Hat ein Mensch, der Recht bricht, Rechte?
“Das Camp” bearbeitet in spannender und zielgruppengerechter Form eine brandaktuelle Frage: Was machen wir mit den vielen jugendlichen Kriminellen, die uns bedrohen und die offenbar durch nichts mehr zur Vernunft zu bringen sind?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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