Meine liebsten Dinge müssen mit

Autor*in
Sarihi, Sepideh
ISBN
978-3-407-82337-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Völk, Julie
Seitenanzahl
30
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Mädchen muss sich von seiner Heimat verabschieden und fliegt mit seinen Eltern in ein neues Land. Ein Bilderbuch über Heimat, Abschied und Ankommen, in dem viel Interpretationsspielraum für eigene Deutungen bleibt und das damit Gesprächsanlässe bietet.

Beurteilungstext

„Meine liebsten Dinge müssen mit“ ist eine Geschichte über Heimat, Abschied und Neuankommen, zwischen den Zeilen auch Flucht. Letzteres steht nicht im Vordergrund und wird nicht problematisiert, Hintergründe werden keine benannt. In der Geschichte begegnet uns ein Mädchen, das rückblickend erzählt, wie seine Eltern glücklich mitteilen, dass sie ausziehen und mit dem Flugzeug in ein anderes Land fliegen werden. Sie geben ihm einen kleinen Koffer, in den es seine allerliebsten Dinge einpacken darf. Das stellt das Kind vor ein großes Problem, denn seine liebsten Dinge sind ein Aquarium, der vom Opa gebaute Holzstuhl, ein Birnenbaum im Hof, der Fahrer des Schulbusses und die beste Freundin. Am Meer kommt dem Kind die rettende Idee. Im neuen Land fährt es dann oft ans Meer und wartet geduldig auf die Ankunft all dieser „Dinge“.
Das Bilderbuch enthält einige Leerstellen, die Leser unterschiedlich füllen werden. Es irritiert dadurch zunächst und bietet verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Es ist ein Buch, das keine einfachen Lösungen anbietet, sondern zum Diskutieren anregt und verlangt, dass man sich darauf einlässt. Die Frage, warum die Familie wegzieht, hat kaum Relevanz. Auf einem Bild sind Moscheen abgebildet, doch berechtigt dies zu der Annahme, dass die Familie vor dem Krieg flieht? Über die Auswahl der liebsten Dinge, die das Kind trifft, kommt der Heimatbegriff ins Spiel, der weit über die Herkunft hinausgeht und an subjektives Erleben und Identitätsgefühle gebunden ist.
Die Illustrationen sind filigrane, detailverliebte Zeichnungen, bei denen Farbe nur sehr sparsam zum Einsatz kommt und sich oftmals auf kräftige Gelb-, Rot- und Blautöne beschränkt. Die Bilder interpretieren den sehr kurzen Text bereits und lassen dennoch vieles offen. Insgesamt ist es ein Buch, zu dem nicht jeder Zugang finden wird. Kinder sind hierbei aber meistens unvoreingenommener als Erwachsene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 29.06.2018

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