Meine liebsten Dinge müssen mit
- Autor*in
- Sarihi, Sepideh
- ISBN
- 978-3-407-82337-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Völk, Julie
- Seitenanzahl
- 30
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2018
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Wie schwierig ist es, umzuziehen und dabei nur einen kleinen Koffer packen zu können? Was kann man tun, wenn die liebsten Dinge gar nicht in den Koffer hineinpassen?
Beurteilungstext
Welch eine schwere Aufgabe! Die Familie der kleinen Icherzählerin wird mit dem Flugzeug in ein neues Land umziehen. Die Eltern sind froh, das Mädchen etwas ratlos. Was soll sie in ihren kleinen Koffer packen? Sie liebt ihr Aquarium, ihre beste Freundin, den Birnbaum im Hof, den netten Schulbusfahrer. All diese Herzensangelegenheiten machen ihr Heimatgefühl aus und nichts davon kann sie mitnehmen. Als sie traurig zum Meer geht, kommt ihr eine Idee: Sie schickt alles per Flaschenpost auf die Reise. Das neue Zuhause ist auch in der Nähe vom Meer, und so kann sie jeden Tag dorthin gehen und auf ihre liebsten Dinge warten. Dass das ein bisschen länger dauern kann, findet sie nicht so schlimm.
Auf die kulturelle Identität des Mädchens gibt die iranische Autorin Sepideh Sarihi nur vage Hinweise, etwa Kuppeldächer in der alten und eine Kirche in der neuen Heimat. Ansonsten geben weder Namen noch Kleidung oder Alltagsobjekte einen Hinweis, wodurch sich die Geschichte des Mädchens in jeden beliebigen Kontext übertragen lässt. Schließlich sind Gefühle beim Abschiednehmen, das Vermissen der besten Freundin, die Bindung an ein Zuhause und an seine Familie doch auch universell. Trotz der Traurigkeit, die der Leser und Betrachter im Verlauf der Geschichte zu spüren bekommt, überwiegt am Ende die Hoffnung des Mädchens, insbesondere durch die Aussage, es sei nicht schlimm, wenn sie ein bisschen auf ihre liebsten Dinge warten müsse.
Die zarten Illustrationen von Julie Völk bringen die Stimmung des Mädchens gut zum Ausdruck. Die Strichzeichnungen sind sparsam koloriert und enthalten überraschende perspektivische Elemente und neue Größenverhältnisse, etwa Koffer in der Größe von Gebäuden oder Gebäude, die kleiner als das Mädchen auf ihrem Fahrrad sind.
Erzählweise und Zeichnungen harmonieren sehr gut miteinander, indem sie vieles nur andeuten und Raum für eigene Interpretation lassen.