Mehr als nur ein Zeuge
- Autor*in
- David, Keren
- ISBN
- 978-3-423-24886-0
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 400
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ty Lewis beobachtet eine Messerstecherei. Die Gang, zu der auch sein Freund Arron gehört, provoziert einen farbigen Jugendlichen, der bei dem Gerangel tödlich verletzt wird. Ty kennt die Gangmitglieder und sagt bei der Polizei aus. Das führt zu Racheakten und nur ein Zeugenschutzprogramm kann ihn und seine Familie retten. Das bedeutet aber eine neue Identität für ihn und seine Mutter.
Beurteilungstext
Thriller zur beliebtesten Lektüre. Spannung und Action sind gefragt, und das eiskalte Vorgehen der Akteure sorgt für Gänsehaut-Feeling. All das bietet die Autorin dieses Thrillers, wobei es ihr darauf ankommt, den gesellschaftlichen Hintergrund zu verdeutlichen. Der Leser, der meist nur eine Idealvorstellung von London hat, wird hier mit Wohnvierteln bekannt gemacht, in denen Gangs, Messerstechereien und andere Verbrechen zum Alltag gehören. Der Starke setzt sich durch, beherrscht die anderen, aber Ty Lewis gehört nicht dazu. Er gilt als Außenseiter und Weichling, trotzdem geht er zur Polizei und sagt gegen die Bandenmitglieder aus. So wird er zum Zeugen und muss vor Racheakten geschützt werden.
Das bedeutet für Ty eine neue Identität. Namens- und Wohnortswechsel, neue Schule, neuer Freundeskreis - all das muss der 14-jährige durchstehen. Er darf sich nicht verraten, sonst ist sein Leben gefährdet. Die Autorin zeigt, wie Ty, der seine Persönlichkeit vollkommen verändern muss, mit der Situation umgeht. Es kommt zu zahlreichen Konflikten, die die Spannung erzeugen, und der Leser ist neugierig, wie Ty/Joe das alles bewältigt. Sehr anschaulich schildert die Autorin die innere Zerrissenheit des Jungen, seine Skrupel und Selbstvorwürfe und oftmals auch seine Verzweiflung.
Hierbei ergeben sich viele Ansatzpunkte für den Leser, die Aktivitäten der Hauptfigur mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen zu vergleichen.
Im Schlusskapitel lässt die Autorin erkennen, wie realitätsnah ihr Roman ist. Das Buch ist umfangreich und episch breit angelegt. Es bietet viel Anregung zum Nachdenken und wird dem Leser lange in Erinnerung bleiben.