Maxima und ich

Autor*in
Jansen, Hanna
ISBN
978-3-7795-0583-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
79
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Wuppertal
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

David will nicht in die Nachmittagsbetreuung in seiner Schule gehen, weil ihn einige Jungen und auch Karla ärgern – sie nennen ihn Bimbo und sagen, er sähe aus wie Dreck. Dann aber kommt Maxima aus der 1. Klasse und will seine Freundin sein. Er ist überglücklich und die beiden sind unzertrennlich, bis Maxima eines Tages nur noch mit Lily spielen will…

Beurteilungstext

David ist eigentlich ein ganz selbstbewusster kleiner Junge, der stolz ist auf seine afrikanische Herkunft. Seine Eltern haben in Nigeria gearbeitet und er ist ihnen sozusagen „vor die Füße gefallen“ – eines Tages lag er als Findelkind vor der Klinik, in der sein Vater arbeitete. Und so kam es, dass sich seine (Adoptiv)-Eltern seiner annahmen und selbstverständlich nahmen sie ihn mit nach Deutschland. Hier spürt er manchmal, dass er mit seiner schwarzen Haut unter den anderen hellhäutigeren Kindern auffällt. Das ist ihm gar nicht angenehm und so ärgert es ihn natürlich sehr, wenn die anderen fiese Bemerkungen über seine Hautfarbe oder Herkunft machen. Dass aus dieser Herkunft später noch eine große Stärke wird, ahnt er zunächst nicht. Alles ändert sich mit dem Auftauchen von Maxima, die sehr direkt und ohne Berührungsängste auf ihn zukommt und seine Freundschaft, ja sogar seine Liebe, einfordert. Er ist überglücklich. Die beiden sind nun immer zusammen: in der Betreuung, bei ihren jeweiligen Familien zuhause und sogar am Wochenende.

Aber die Anfeindungen und Beleidigungen hören leider nicht auf und so kommt es, dass sie beide beim Brötchenholen von den großen Jungs angegriffen werden und Maxima stürzt, während David sich nicht traut ihr zu helfen. Er schämt sich und ist unglücklich. Wie Jansen dies erzählend beschreibt aus seiner Perspektive und in einer Art innerem Monolog, das ist große Klasse. Sie lässt ihn denken „Weiß ja selber nicht, was mit mir ist. Bloß, dass ich so wütend bin, wie noch nie. Über das, was die Jungs gerufen haben. Und über mich, weil ich so feige war. Ohne mich hätte Maxima sich nicht wehgetan. Und überhaupt, ohne mich wäre sie viel besser dran!“ (S. 47)
Als sich Maxima dann einer neuen Freundin Lily – mit dem ach so süßen Babyhund -zuwendet, ist David völlig schockiert und traurig. Aber neben dem Trost der Erwachsenen („das geht vorbei… Mädchen sind manchmal ein bisschen launisch“) tut sich dann eine ganz neue Beziehungsdimension auf: Karla, Faruk und Flo wollen ihn in ihrer Bande haben! Und so wird David sogar zum Bandenchef der „Elefantenbande“ und nach einigem Zögern dürfen die „zickigen“ Mädchen Maxima und Lily auch mitmachen.

Diese realistische Kindergeschichte um Ausgrenzung, Dazugehören, um den Wert von Freundschaft und vor allem um die Überwindung von Grenzen und Fremdheit beindruckt durch die direkte und leichtfüßige Erzählweise, die den Leser mitten hinein nimmt in Davids Leben, seine Gedanken und seine Gefühle. Konsequent aus der Kinderperspektive des Ich-Erzählers David schaut der Leser auf die Ereignisse und die kleinen und großen Menschen. Die knappen, gut strukturierten Kapitel mit prägnanten Überschriften, zudem aufgelockert und illustriert mit den herrlichen Bildern in warmen Farben von Leonhard Erlbruch, machen auch schon jungen LeserInnen Lust auf diese tolle Geschichte.
Sie eignet sich auch gut zum Vorlesen und bietet vielfältige Gesprächsanlässe über Mädchen und Jungen (Gender) und natürlich auch über Aspekte von Rassismus und seine Überwindung im gemeinsamen Spiel und durch freundschaftliche Bande.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SRAn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 13.02.2018

Weitere Rezensionen zu Büchern von Jansen, Hanna

Jansen, Hanna

Herzsteine

Weiterlesen
Jansen, Hanna

Stroh unterm Po

Weiterlesen
Jansen, Hanna

Hasen in der Nase

Weiterlesen
Jansen, Hanna

Herzsteine

Weiterlesen
Jansen, Hanna

Maxima und ich

Weiterlesen
Jansen, Hanna

Maxima und ich

Weiterlesen