Marie mit dem Kopf voller Blumen

Autor*in
Laube, Sigrid
ISBN
978-3-7026-5783-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Hochmeister, Christian (Einbandgest.)
Seitenanzahl
152
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ihr Leben als Nonne in einem Kloster zu verbringen, ist für Marie unvorstellbar. Viel lieber möchte sie Gartenbaumeisterin werden. Für eine Frau des 18. Jahrhunderts ist das jedoch mit großen Schwierigkeiten verbunden.

Beurteilungstext

Für Maries Vater, den mürrischen Gärtnermeister im Haus von Doktor Mesmer, steht fest, dass seine Tochter in das Kloster der Elisabethinen eintritt und dadurch versorgt ist. “Wir tun, was wir geheißen”, sagt Burgi, die Magd und Marie, die lieber Gartenbaumeisterin werden und mit Blumen umgehen möchte, sieht nach und nach alle Hoffnungen auf Erfüllung ihres Wunsches schwinden. Doch “Unverhofft kommt oft”, prophezeit Doktor Mesmer, der den neuen Ideen der Aufklärung anhängt und der Vernunft zu ihrem Recht verhelfen will. Er gibt Marie die Chance, sich als Gartengestalterin zu beweisen und im Sinn von Rousseaus Forderung “Zurück zur Natur” die Gartenkunst zu revolutionieren. Zudem bewundert Marie im Mesmerschen Palais den jungen Mozart, der sich gegen alle Widerstände durchsetzt, mit seinen Kompositionen neue Wege geht und die Menschen für seine Musik begeistern kann.
Der im poppigen, blumigen Rosa gehaltene Buchumschlag lässt kaum vermuten, dass in dem Buch eine Geschichte erzählt wird, die im 18. Jahrhundert in Wien spielt. Doch dann gibt schon die Jahreszahl über dem ersten Kapitel einen Hinweis darauf. In zehn Kapitel unterteilt, die vom Februar bis zum November 1768 datiert sind, wird in “Marie mit dem Kopf voller Blumen” von einem jungen Mädchen erzählt, das am liebsten über Gartengestaltung naturnaher Gärten nachdenkt. Entgegen der Zeitmode der französischen Gärten, die in streng geometrischer Aufteilung angelegt sind, würde sie Blumen und Sträucher anpflanzen, die jeweils zu ihrer Zeit im Jahr blühen. In der Geschichte, die auf historischem Hintergrund spielt, sind Motive aus Diderots Erzählung “DIe Nonne” ebenso zu entdecken, wie solche aus “Mozarts Reise nach Prag” von Eduard Mörike, denn auch hier löst sich unter dem strengen Blick eines Dieners eine Frucht vom Orangenbäumchen als die Protagonistin ihn gedankenverloren berührt. Historische Personen und aufkommende Ideen über Kunst, Natur, Musik und neue Heilmethoden im Zeitalter der Aufklärung werden mit der fiktiven Figur des im Mittelpunkt stehenden Mädchens auf unterhaltsame Weise verwoben. Dabei werden Blumennamen, die den Lesern nicht fremd sein dürften, ebenso eingebracht, wie gängige Redensarten und volkstümliche Wetterregeln, die aus der sorgfältigen Beobachtung der Natur entstanden sind. Leser, die mehr über den historisch-kulturellen Hintergrund wissen möchten, finden im Nachwort und in Angaben “Über das 18. Jahrhundert” nähere Informationen und zudem im Glossar einige Erklärungen von Wörtern aus dem Wienerischen und Französischen. Neben Unterhaltung bietet die Geschichte auch allerlei Wissenswertes für den Leser.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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