Lost Girl

Autor*in
Groschupf, Johannes
ISBN
978-3-8415-0475-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
211
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Sechs Jugendliche sollen ein Wochenende lang in äußerster Abgeschiedenheit das neue Virtual Reality Game “ilinx” testen.

Beurteilungstext

Jan (16 Jahre alt) kommt als Austauschschüler nach Chicago. Dort lernt er Mia kennen. Mit ihr erkundet er in der Freizeit Industrieruinen. Nach einem halben Jahr muss Jan wieder zurück nach Berlin. Er hat Schwierigkeiten, sich in das alte Schulleben zurückzufinden. Er sehnt sich zurück nach Mia. Die Eltern weigern sich, ihm Geld für einen zweiten Flug nach Chicago zu geben. Da erhält Jan von Mitschülern ein Angebot nach Brandenburg mitzukommen. Sie wollen sich für ein Wochenende in einem verlassenen Kinderheim treffen, um dort in der Abgeschiedenheit das neue Virtuel Reality Game ilinx zu testen.

Die sechs Jugendlichen werden nach einem Casting mit Geld zu dem Experiment gelockt. Für den Transport, für Technik und für Proviant sorgt Ulf, “der innovative Supertopcheckerchiller”. Die Schüler und Schülerinnen bekommen drei neuartige “Riftbrillen” und Laptops, die sie abwechselnd ausprobieren sollen, um sich in neue virtuelle Welten entführen zu lassen. Die Eindrücke sind so intensiv, dass sich Realität und neue Welten miteinander mischen. “Es war, als wäre ich wirklich dort gewesen. Es war kein Spiel. Es war viel mehr als das. Es war eine echte Erfahrung. Ein Eintauchen mit allen Sinnen... uns zwar so innig, dass mein Körper mehr daran glaubte als mein Verstand. Der sich ohnehin nicht mehr zu Wort meldete... Mein Körper reagierte auf die virtuellen Welten, als wären sie echt.”(S. 92)

Die Heranwachsenden werden geradezu süchtig nach den neuen Erfahrungen. Als es zurück nach Berlin gehen soll, stellt die Gruppe fest, dass ein Mädchen (Hannah) fehlt. Es beginnt eine abenteuerliche und gefährliche Suche nach dem Mädchen. Schließlich bringt Ulf alle Versuchspersonen wieder zurück nach Berlin in ein Medienstudio. Hier wird ihnen erklärt, dass die jungen Menschen die ganze Zeit im alten Kinderheim überwacht und gefilmt worden sind. Die Flucht von Hannah war vorher heimlich mit ihr abgesprochen, um das Unternehmen noch dramatischer erscheinen zu lassen. Die Ereignisse sind aufbereitet für eine “coole” Sendung im Internet. Im Epilog wird kurz angedeutet, dass Jan dann doch in Chicago mit Mia zusammentrifft.

Der Jugendroman ist in der Ich-Form geschrieben. Der Leser nimmt immer unmittelbar am Geschehen teil. Bis zuletzt wird eine beachtliche Spannung aufgebaut. Besonders aufregend ist die Suche nach der plötzlich verschwundenen Hannah gestaltet. Die Rahmenerzählung (Prolog, Epilog) von Chicago ist weit hergeholt. Die Entwicklung von Ruinenstadtteilen in Chicago und die Auswirkungen auf die Bewohner werden nicht problematisiert. Die suchtartige Vereinnahme der Jugendlichen durch die modernen Techniken ist glaubhaft dargestellt.

Problematisch ist die geheime Datensammlung über das Verhalten der Schüler und die anschließende Vermarktung im Internet. Die juristischen Aspekte bleiben außen vor. Das Buch regt an, sich mit neuen technischen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf Menschen zu beschäftigen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von FW; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 31.12.2017

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