Linas Reise ins Land Glück

Autor*in
Widmark, Martin
ISBN
978-3-8458-2205-1
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Dziubak, Emilia
Seitenanzahl
40
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Lina erzählt zum Einschlafen dem kleinen Jungen Daniel eine Abenteuergeschichte aus ihrer Kindheit. Als kleines Mädchen kommt sie durch einen Schicksalswink an einen wundersamen Ort, dem Land Glück. Nach einem glücklichen Tag gerät sie in die Fänge der bösen Krabbe. Das Abenteuer beginnt. Wird sie wieder heimkehren?

Beurteilungstext

Ein kleines Mädchen hält mit aller Kraft eine leuchtende Perle in ihren Armen, während sie durch ein dunkles Gewässer schwebt. Dieses Coverbild ziert das Bilderbuch "Linas Reise ins Land Glück" vom schwedischen Kinderbuchautor Martin Widmark, das 2017 im Verlag arsEdition erschienen ist.
In einer Mischung aus Realität und Fiktion nimmt er Kinder ab Vorschulalter auf eine emotionale Abenteuerreise mit. Hauptperson ist Lina, die die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt. Als junge Frau ist sie die Babysitterin des Jungen Daniel, den sie ins Bett bringt. Dort entdeckt er an Linas Hand eine leuchtende Perle an einem Ring und fragt die junge Frau nach der Herkunft. Lina erzählt als Gute-Nacht-Geschichte die seltsame, verwunschene Geschichte. Als sie ein kleines Mädchen war, verschwand urplötzlich ihr Bruder. Die Familie trauert. Während einer winterlichen Schlittenfahrt gerät Lina auf eigenartige Art und Weise ins Land Glück. Dort ist es wunderbar, ihr Herz erstrahlt. Käfer, Schmetterlinge, Insekten leben in Eintracht. Herr Jacobi, ein Käfer in Frack, begrüßt sie und zeigt ihr das Land. Lina ist erstmals seit dem Verschwinden ihres Bruders glücklich. Doch am nächsten Morgen wendet sich das Schicksal. Lina wird die Gefangene der bösen Krabbe, die kleine Menschenkinder als Sklaven nach Perlen tauchen lässt. Das Abenteuer beginnt, das ein unerwartetes Ende nimmt.
Widmark lehnt seine Geschichte an den berühmten Plot von "Alice im Wunderland" an. Er mischt gekonnt Realität (Babysitting) mit Fiktion. Die Grenzen verschwinden, was ist wahr, was ist Fantasie? Der Verlust des Bruders, die Trauer, die Suche nach Glück sind zentrale Themen. Seine Sprache ist klar und fantastisch zugleich. Leider wird er im Erzähltempo, in der Ausgestaltung der Geschichte am Ende recht sprunghaft. Der Kampf gegen die Krabbe wird im Finale recht abgebrochen. Es wirkt fast so, als müsse er die Geschichte auf einmal schnell zu Ende bringen. Auch wäre eine genauere Ausgestaltung, warum das Land Glück so heißt, schön. Es bleibt ein wenig unbefriedigendes Gefühl zurück. So als fehle ein Puzzle in der Geschichte.
Mehr als noch von der Geschichte lebt das Bilderbuch von den fantasiereichen Illustrationen der polnischen Künstlerin Emilia Dzibuak. Ihr gelingt es, mit sanften Linienführungen und starken Farbkonstrasten und kräftigen Farben eindrückliche Bilder zu erschaffen. Oft ist der Hintergrund dunkel oder im diffusen Licht. Vor diesem leuchten die Figuren, Blumen, Naturgestalten. Sie setzt ganz gekonnt und bewusst das Licht wie in einem Theaterstück ein. Das Leuchten der Perle beleuchtet das Gesicht Linas von unten, als sie nach ihr taucht. Die schon barock anmutenden Blumen vor dem schwarzen Hintergrund strahlen in ihren Farben und Blütenformen. Die Spannung steigt durch die teils genaue botanische und faunistische Wiedergabe, zum anderen durch die erzählerische Weise der anderen Figuren. Das Buch strahlt von innen heraus.
"Linas Reise ins Land Glück" von Martin Widmark ist ein fantastisches Bilderbuch, angelehnt im Plot und doch in eigener Art an "Alice im Wunderland". Die Verwischung der Grenzen zwischen Realität und Fiktion ist genial. Hier und da wäre eine vertiefte Ausarbeitung des Settings für das Buch erfüllender. Die genialen, leuchtenden Bilder von Emilia Dziubak lässt das Buch erstrahlen. Allein die Bilder sind ein wahres Kunstwerk in der Bilderbuchwelt!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 01.12.2018

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