Limonade

Autor*in
Bauer, Jutta
ISBN
978-3-8489-0095-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bauer, Jutta
Seitenanzahl
32
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein etwa 8-jähriges Mädchen feiert seinen Geburtstag und lädt alle zum Limonadetrinken ein. Ganz besondere Gäste kommen und bringen ganz besondere Geschenke mit, der Dachs z.B. eine gelbe Möhre, der Dackel einen plattgefahrenen Frosch. Da steht der Tod plötzlich in der Tür, auch er will dem Mädchen gratulieren und schenkt eine tickende Uhr. Es wird ein schönes Fest, Mutter tanzt wild mit dem Tod und abends gehen die Gäste nach Hause. Als das Mädchen zum Tod “Hau ab!” sagt, verschwindet auch er.

Beurteilungstext

Jutta Bauer ist eine mehrfach ausgezeichnete Kinderbuchautorin. Sie hat u.a. das bekannte Buch “Opas Engel” geschrieben und illustriert, das einfühlsam das Sterben des Großvaters und die Trauer seines Enkelsohnes schildert. Mit der Idee des Engels, der nach dem Tod des Opas jetzt den Enkel schützt, ist ihr ein Bild eingefallen, das Kindern - und auch Erwachsenen - Trost spenden kann.
Auch in diesem Bilderbuch spielt der Tod eine wichtige Rolle. Hier ist er der Überraschungsgast auf der Geburtstagsfeier eines kleinen Mädchens. Er trägt einen schwarzen Kapuzenmantel, hat große Glubschaugen und einen riesigen Mund. Etwas gruselig sieht er schon aus, aber er verhält sich bei der Feier überhaupt nicht störend. Ganz kleinlaut steht er in der Tür, liefert sein Geschenk ab, spielt mit den anderen Verstecken und tanzt wild mit der Mutter. Er wirkt nicht wirklich bedrohlich, eher wie eine Halloween-Figur auf der falschen Feier.
Jutta Bauers Geschichte lässt sich nicht so leicht erschließen. Schon bevor der Tod auftaucht, passieren merkwürdige Dinge auf der Feier. Na gut, Mutter schenkt Socken und der Brombeerbusch “Brombeeren von ganz hinten, wo man nie drankommt”. Das kann ein Kind verstehen. Die übrigen Gäste sind die Sonne, der Dackel mit dem plattgefahrenen Frosch und der Dachs mit der gelben Möhre. Dann kommt noch “das Gundi” ohne Geschenk und am Ende des Buches bringt noch der Mond eine Schale Milch. Das Geburtstagskind in der Geschichte findet nichts Überraschendes am Geschehen und als alle Limonade ausgetrunken ist, ist auch die Feier zu Ende. Brav verschwindet der Tod, als das Mädchen ihn wegschickt.
Das Buch wird vom Verlag für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren empfohlen. Wie werden sie die Geschichte aufnehmen, einfach so als Spaß oder mit etwas Grusel? Werden sie glauben, es reicht ein kräftiges “Hau ab!” und der Tod verschwindet? Macht es Spaß, mit dem Tod zu tanzen? Warum findet das Mädchen dieses Geburtstagsfest so schön?
Unter anderem über diese Fragen kann man beim gemeinsamen Lesen mit den Kindern sicher ins Gespräch kommen. Diese Denkanstöße, die kindgerechten Illustrationen und der kurze, eingängige Text machen das Bilderbuch für die Arbeit mit Kindern empfehlenswert.
Erwachsene werden eher die Hintergedanken der Geschichte wahrnehmen, eben dass zu jedem Geburtstag auch der Gedanke an den Tod gehört und die Stunden des Lebens gezählt sind - wie es ja das Geschenk der tickenden Uhr auch zum Ausdruck bringt. Vielleicht werden auch Kinder für diesen Aspekt empfindsam sein.
Meiner Meinung nach ist Jutta Bauers Geschichte aber kein Bilderbuch, dass man Kindern einfach mal so in die Hand drücken kann. Kinder, die sich wirklich mit Sterben und Tod in der Familie auseinandersetzen müssen, werden sich mit dem Buch wahrscheinlich nicht angesprochen und nicht ernst genommen fühlen. Es ist möglich, dass sie diese Geschichte verwirrt; trösten kann sie sie in ihrer Situation wohl eher nicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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