Kater Liam
- Autor*in
- Bauer, Jutta
- ISBN
- 978-3-446-26608-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Bauer, Jutta
- Seitenanzahl
- 56
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- BilderbuchTaschenbuch
- Ort
- München/Wien
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kater Liam ist schon alt und hat daher einiges zu berichten. Das tut er in diesem kleinen Büchlein, begleitet von den Illustrationen seines Frauchens Frau B.
Beurteilungstext
Kater Liam lebt schon lange bei Frau B. Er hat viel erlebt und viel Zeit gehabt, über sich und die Welt nachzudenken. Dennoch ist er kein Philosoph geworden – eher verwundert es ich recht schlicht über die Kuriositäten und Absurditäten, die das Leben der Menschen jeden Tag für ihn bereithält. Aus seiner Perspektive erzählt er vom Leben, von Gewohnheiten und Vorlieben, von seinem Alltag und vom Alltag mit Frau B. Die Themen sind recht menschlich gedacht, dabei aber immer aus der Katzenperspektive konzipiert. Komisch ist der nüchterne Ton, der in großer Selbstverständlichkeit die eigene Wahrnehmung zum Maß aller Dinge macht. Liam äußert darin seine Verwunderung, die keinesfalls Anklage ist, aber aus der gelassenen Perspektive des Katers manche Alltäglichkeit in neuem Licht erscheinen lässt.
Die kurzen Episoden und Reflexionen sind oft nur einige Zeilen lang und erfolgen unter einem bestimmten Schlagwort. Das gibt den Themen eine Art Tagebuch- oder auch Glossar-Charakter. Hochfrequent sind Bleistift- und Aquarellzeichnungen eingebracht, die in der Regel lediglich Murr in beschriebenen Situationen zeigen und den Charakter von Körperstudien aufweisen, selten szenisch mit Accessoires ausgestattet sind in der Regel isoliert auf Weißgrund auftreten.
Die Parallelen zu ETA Hoffmanns „Lebensansichten den Kater Murr“ sind natürlich offenkundig und der erwünschte intertextuelle Verweisrahmen. Hier wird die Vorlage aber bewusst humoristisch dadurch gebrochen, dass Liam so gar kein nachdenklicher Philosoph oder Schöngeist sein möchte. Eher ist er Hauskater durch und durch, und jede*r, die/der auch einen hat, wird sich hier schmunzelnd wiederfinden. In diesem Sinne eine heitere Lektüre, die gerade in ihrer Einfachheit Tiefgang entwickelt. Sehr zu empfehlen!