Corona Diaries

Autor*in
Bauer, Jutta
ISBN
978-3-948690-11-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bauer, Jutta
Seitenanzahl
96
Verlag
Kibitz
Gattung
BilderbuchComic
Ort
Hamburg
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bekannt ist die Hamburger Künstlerin Jutta Bauer durch ihre leichtfüßig gezeichneten und zugleich ernste Themen wie Leben, Tod und Einsamkeit verhandelnden Bilderbücher wie "Die Königin der Farben" oder "Selma und Schreimutter" (für letzteren Band erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis). Im März 2020 begann Bauer ein visuelles Tagebuch, mit dem sie den Beginn der Pandemie mit den ersten Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Ausreiseverboten und den Auswirkungen der Pandemie auf ihr Alltagsleben verarbeitete. Als „Corona Diaries“ lassen sich die freihändigen, vollständig analog erstellten Tuschezeichnungen nun in einer Buchausgabe des Kibitz-Verlags nachlesen. Sie decken den Zeitraum von Ende März bis Anfang Mai ab, mit einzelnen „Diaries“ aus dem Juli und August.

Beurteilungstext

Für Kinder sind die Text-Bild-Collagen eher nichts, die ästhetisch dem typischen Bauer-Stil entsprechen: scheinbar krakelige, karikaturistische Zeichnungen mit Textelementen in tanzender Handschrift. Jugendliche und Erwachsene dürften die frühe Coronazeit, und auch so manche der eigenen Erfahrungen, in den Zeichnungen wiedererkennen: Die dann doch erstaunlich schnelle Gewöhnung an einen zurückgezogenen Alltag, in dem man mit liebgewonnenen Menschen via Messaging-App oder Videotelefonie in Kontakt bleibt, die Abstandsbeschränkungen, während man im milden Frühling und Frühsommer zum täglichen Coronaspaziergang aufbricht, das Schwanken des Alltags zwischen neuentdeckter Liebe zur Selbstpflege und beginnender Netflix-Verwahrlosung, und dazwischen immer wieder die Schreckensmeldungen von überquellenden Leichenhallen in Norditalien und überforderten Intensivstationen.
Die „Corona Diaries“ haben Zeitzeugencharakter: Sie verarbeiten auf künstlerisch ansprechende Weise Erfahrungen, die ebenso persönlich sind wie sie der Pandemieerfahrung vieler Menschen Ausdruck verleihen.Bauer gelingt es teils derart treffend, die frühe Pandemiezeit einzufangen, dass die „Corona Diaries“ ihren wahren Wert wahrscheinlich erst in ein paar Jahren entfalten werden, wenn es möglich sein wird, mit mehr Abstand auf die Pandemiejahre zurückzublicken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Philipp Schmerheim; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.07.2022

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