Lenny unter Geistern
- Autor*in
- Reifenberg, Frank M.
- ISBN
- 978-3-423-76221-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krapp, Thilo
- Seitenanzahl
- 192
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 10,95 €
- Bewertung
Teaser
Ach herrje, wo ist Lenny denn da nur hingeraten? Im Internat Schloss Röckenpöppel geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Kinder, die durch Wände gehen, schweben oder gar unsichtbar sind – das können ja wohl nur Gespenster sein! Und vom Schulfach „Erhängen“ hat er auch noch nie etwas gehört. Sein Plan abzuhauen, scheitert kläglich, also muss er „mitspuken“. Als er vom geplanten Abriss des Schlosses erfährt, will er den Geistern helfen, denn irgendwie sind sie ihm doch ans Herz gewachsen.
Beurteilungstext
Gleich zu Beginn ist von Lenny Hohenklaue zu erfahren, dass die Geschichte nur für Leser geeignet ist, die nicht zimperlich sind und Humor haben. Und zwar: „Schwarzen Humor“, besser sogar „Tiefschwarzen“. Allerlei mehr oder weniger gruselige Gestalten spuken durch Frank M. Reifenbergs Buch „Lenny unter Geistern“ oder besser gesagt, durch das Internat Schloss Röckenpöppel. Lenny selber ist kein Geist und nur dort gelandet, weil seine Eltern an einer Forschungsreise im Amazonasgebiet teilnehmen wollen und er natürlich nicht dabei sein kann. Schon die mitternächtliche Ankunft im Schloss lässt ahnen, dass hier alles etwas merkwürdig ist. Ein alter Mann, der stark an den schrulligen Hausdiener Riff Raff aus der Rocky Horror Picture Show erinnert, nimmt Lenny in Empfang und schlägt seinen Eltern die Tür vor der Nase zu. Schnell wird klar, dass er nur aufgrund einer Namensverwechslung mit dem alten Adelsgeschlecht derer „von“ Hohenklaue als Schüler im Internat angenommen wurde. Aber Lenny bleibt keine Zeit das richtig zu stellen, stattdessen muss er in den Unterricht. Seine neuen Klassenkameraden kommen ihm irgendwie seltsam vor. Warum hat Bartholomäus ein Loch im Bauch und wieso trägt das kleine Horstchen ein Hackebeil mit sich herum? Spätestens, als er plötzlich an einem Seil baumelt und seine Lehrerin Frau Wolke meint, dass er für ein „GESPENST“ sehr schwer wäre, weiß er, dass er so schnell wie möglich von Schloss Röckenpöppel weg muss. Mit der Flucht klappt es zwar nicht, aber dafür lernt er bei seinem Blick über die Schlossmauer das Mädchen Polly kennen, deren Mutter tatsächlich eine Nachfahrin der Röckenpöppels ist und damit Erbin des Schlosses. Aber dummerweise ist Pollys Mutter pleite, daher wurde das Schloss verkauft und der neue Besitzer steht schon mit seinen Baggern bereit. Helfen kann jetzt nur noch ein Lottogewinn oder der verschollene Schatz der Röckenpöppels.
„Lenny unter Geistern“ ist ein rasantes und witziges Gespensterabenteuer mit skurrilen Gestalten und einem einfallsreichen Plot. Der lockere Erzählstil, gepaart mit Situationskomik bereitet beim Lesen viel Vergnügen. Immer wieder blitzt der schwarze Humor des Autors durch, der insbesondere auf den letzten Seiten noch zu einer ungeahnten Wendung der Geschichte führt. Illustriert wurde das Kinderbuch von Thilo Krapp. Sein farbig gestaltetes Cover, das Lenny und seine „Geisterfreunde“ vor einem blaugrauen, gespenstisch wirkenden Hintergrund zeigt, weckt Vorfreude auf den Lesespaß. Die zahlreichen Illustrationen zu den Kapiteln sind in Grautönen gehalten und passen perfekt zu den lustigen Szenen. Empfehlenswert ist das Buch für Kinder, die schon etwas Leseerfahrung mitbringen. Die flotte Geschichte wird aber auch „Wenigleser“ ansprechen.