Lena und die spukigen Gruselinos

Schlagwörter

• Freundschaft
• Streit/Konflikt

Teaser

Lena freut sich schon sehr das große Nachtfest, bei dem alle Kinder im Kindergarten übernachten dürfen. Sie hat eine tolle Idee, die sie in ihrem Geheimversteck Lino, ihrem besten Freund, erzählt. Sie will eine Gespensterbande gründen. Doch nun beginnt der Streit, wer der Boss sein darf. Kurze Zeit später sieht Lena ihn auch noch mit Pia-Marie im Geheimversteck sitzen und eine Bande gründen. Finden Lino und Lena wieder zueinander oder hat der Streit ihre einzigartige Freundschaft zerstört?

Beurteilungstext

Es ist so aufregend, Gespensterpläne zu entwerfen, doch manchmal muss man diese auch ändern. Freundschaft, Treue, Mut, Durchsetzungsvermögen, die Stärke, ein Geheimnis für sich behalten zu können, Verrat, Enttäuschung und Wut - die Gefühlswelten von Kindergartenkindern können ebenso kompliziert und aufreibend sein wie die von Erwachsenen.
Schon das ansprechende Cover zeigt die zwei Protagonisten Lena und Lino, welche gerade aus ihrem Geheimversteck herausschauen. Die beiden Kinder schmunzeln und wirken somit sympathisch auf den Betrachter. Über ihnen befindet sich die Titelschrift ""Lena und die spukigen Gruselinos"" in einem hellen Kreis, der an den Schein einer Taschenlampe erinnert. Zudem sind auf dem Hintergrund etliche kleine Kinderzeichnungen zu erkennen, die besonders Kindergartenkinder ansprechen.
Wenn sich eine der bekanntesten deutschen Autorinnen und eine begnadete Illustratorin zusammen tun, kommt in diesem Falle ein gutes Bilderbuch heraus.
Joelle Tourlonias hat in ihrem individuellen Stil die Geschichte von Lena und Lino illustriert. Durch die detailgetreue Darstellung, die oft den Malduktus von Kindern aufgreift, lädt sie den Betrachter zum genauen Hinschauen und Verweilen ein und nimmt ihn in das lebendige Geschehen mit. Auf jeder Doppelseite kann der Leser viele Dinge entdecken ohne mit Details überfrachtet zu werden. Oftmals muss auch ein zweites Mal hingesehen werden, um beispielsweise kleine Details und Zeichnungen im Hintergrund wahrnehmen zu können. Besonders auffallend ist der unverkennbare, außergewöhnliche Zeichenstil der Illustratorin. Die Abbildungen in warmen Farbtönen erstrecken sich über eine Doppelseite, sodass man dort eine Zeit lang verbleiben kann, um sich alles genau anzusehen.
Der Text ist in einer einfachen Sprache aus Lenas Perspektive verfasst. Der Leser erlebt hautnah und nachvollziehbar das Wechselbad der Gefühle. Der Text nähert sich dem kindlichen Erzählton an, sodass bereits jüngere Kinder der Handlung gedanklich gut folgen können. Es sind Satzwiederholungen in Form der wörtlichen Rede zu finden. Dies dient dazu, bei Kindergartenkindern Sicherheit und Vertrautheit zu schaffen. Der Autorin gelingt es ebenfalls sehr gut, die Gefühle von Lena und Lino zur Sprache zu bringen, so können sich Leser und Zuhörer mit den Protagonisten identifizieren und deren Empfindungen nachspüren.
Ob zur Vorbereitung auf eine Kindergartenübernachtung oder zur Problembewältigung zum Thema ""Streit"" kann das Buch besonders in Kindertageseinrichtungen hervorragend eingesetzt werden. Es spiegelt die kindlichen Bedürfnisse und deren Verhaltensweisen wider.
Eine wundervolle berührende Geschichte mit bezaubernden Illustrationen. Eine gute, trotz der Einfachheit poetisch geschriebene Geschichte übers Streiten, Eifersucht, eine große Versöhnung, eine enge Freundschaft, die auch einen Streit aushalten kann. Hier stimmen die Proportionen von Inhalt und Darstellung - ein auch für die Vorleser schönes ästhetisches und literarisches Ereignis!