Kommt ein Boot...

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7017-2115-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
diverse
Illustrator*in
Seitenanzahl
24
Verlag
Residenz
Gattung
Lyrik
Ort
St. Pölten
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,63 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Boot, Luft, Hand, Haus, Meer - was für wunderbar poetische Worte, die uns gleich an ferne Traumwelten denken lassen. Wo fährt das Boot? Wer wohnt im Haus? Heinz Janischs Reisegedicht lädt zum Aufbruch ein, zum Losgehen oder Losfahren, ohne dabei etwas über das Ziel zu verraten. Es ist ein Gedicht in elf Bildern und sehr vielen Sprachen.

Beurteilungstext

""Kommt ein Boot durch die Luft geflogen…"" lautet die erste Zeile von Janischs Gedicht. Es kommt und erzählt Geschichten. Doch was können das für Geschichten sein? ""Vom Meer, von der Insel mit den Honigbäumen"". Es sind poetische Verse ohne Reim, die den Leser zum Nachdenken und Träumen anregen. Die Verse scheinen ähnlich wie das Boot durch die Luft zu schweben und den Leser mitzunehmen in seine fantastische Welt. Janisch schafft hier einen Übergang zwischen der realen und der Traumwelt. Der Übergang ist insgesamt in diesem Buch ein wichtiges Thema, denn das Gedicht wird nicht nur in Deutsch, sondern auch in Serbisch, Türkisch, Englisch, Farsi oder Russisch präsentiert, um nur einige Beispiele zu nennen. Man kann das Gedicht also quasi ""sprachenübergreifend"" lesen. Jede Gedichtübertragung wird auf einer von angesehenen Bilderbuchkünstlern gestalteten Doppelseite gezeigt. So sieht man zum Beispiel das Gedicht vor dem Hintergrund einer Illustration von Maria Blazejovsky, auf der das Boot, auf dem die Häuser mitfahren von einigen Wespen aus der Sturmflut mitten zu einer Insel gezogen wird. Und während dieses Bild in warmen Rottönen gehalten ist, erscheint das Bild von Michael Roher in Nachtblau. Über den Häusern einer kleinen Stadt erhebt sich dort ein Boot mit einem Mädchen und ihrem Teddybären, die dem Häwelmann gleich durch die Lüfte schweben. Wieder anders begegnet uns die Illustration von Annett Stolarski, die die russische Version des Gedichtes deutend mit Holzschnitten arbeitet und Matroschkas in ihr Bild einarbeitet. Neben den unterschiedlichen Übertragungen des Gedichts, finden sich auch die bereits eingangs erwähnten Schlüsselwörter in unterschiedlichen Sprachen auf dem Bild verteilt.
So vernetzt das Buch das Gedicht nicht nur durch die verschiedenen bildlichen Ausleuchtungen, sondern auch durch die unterschiedlichen Sprachübertragungen. Zusätzlich kann man am Ende des Buches noch eigene Übersetzungen hineinschreiben bzw. auch eine eigene Bootgeschichte schreiben oder zeichnen. ""Sichtbar gemacht werden sollte"" so Veronika Erwa Winter im Nachwort, ""der Gedanke, dass ein kleines Gedicht im Kopf jeder Leserin, jedes Lesers ganz eigene Assoziationen, Erinnerung, Träume auslösen kann."" Es wird ""ein poetischer Raum"" eröffnet, der sich äußerst gelungen präsentiert und der hoffentlich von vielen Kindern unterschiedlichster Sprache genutzt wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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