Klein
- Autor*in
- Wirsen, Stina
- ISBN
- 978-3-95470-131-5
- Übersetzer*in
- Dahmann, Susanne
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Wirsén, Stina
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2016
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Klein geht es nicht gut, denn seine Eltern streiten sich und Klein hat viel Angst. Zum Glück gibt es andere, die Klein zuhören und helfen.
Beurteilungstext
Klein lebt mit Groß und Stark, vermutlich seinen Eltern. Klein liebt es, wenn alle sich vertragen. Doch Groß du Stark streiten viel. Es gibt ständig Ärger und Groß geht weg. Klein hat viel Angst, Stark ist ablehnend, zum Glück kann Klein zu Jemand gehen, der nebenan wohnt. Doch Klein hat Angst und erzählt am nächsten Tag alles Frau Traulich in der Kita. Frau Traulich weiß Rat und so geht es Klein bald wieder besser.
Zu einem schwierigen Thema bietet dieses pädagogische Bilderbuch konkreten Rat. Der kommt allerdings nicht plump daher, eine möglichst allgemeinkonkrete Beispielsituation imitierend. Es ist die konkrete Verfremdung, die das Buch auszeichnet. Die unförmigen Kritzelwesen Stina Wirsens tragen menschliche Eigenschaften, sind den Menschen aber angenehm fremd, so dass hier eine ästhetische Überzeichnung erfolgt. Diese schafft eine Distanz, die das Thema zwar zugänglich und verständlich macht, ohne jedoch übergriffig zu wirken. Vielmehr wird der Kontext für die Auseinandersetzung so gestaltet, dass das Thema sachlich betrachtet werden kann, gleichsam als Realität und literarisches Spiel. Damit bleibt es unverbindlich, jedoch anbietend. Die klingenden Namen der Protagonisten machen sie zu Typen, die Stellvertreterfunktion erlangen.
Die Bilder sind einfache, scharf konturierte und scheinbar unpräzise ausschraffierte Buntstiftzeichnungen. Der Text kommentiert mehr, als er erzählt. Dadurch entsteht der Charakter eines Ratgebers.
Insgesamt überzeugt das Bilderbuch als Angebot an Kinder. Es lädt zum Gespräch ein und fordert zum Nachdenken heraus. Einzig inkonsequent erscheint der Verweis auf aktive häusliche Gewalt (Stichwort: Schläge). Da das nicht Thema der Geschichte ist, scheint der Hinweis am Anfang fehl am Platz zu sein. Das tut dem Buch aber in seiner Gesamtheit keinen Abbruch.