Kellerkind
- Autor*in
- Dieltiens, Kristien
- ISBN
- 978-3-8251-7970-0
- Übersetzer*in
- Schweikart, Eva
- Ori. Sprache
- Holländisch/Niederlä
- Illustrator*in
- Cneut, Carll
- Seitenanzahl
- 413
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,00 €
- Bewertung
Teaser
Kristien Dielties beschreibt in diesem Roman, wie sie sich die Geschichte von Kaspar Hauser vorstellt.
Beurteilungstext
Die Autorin wurde zu diesem Roman, wie sie schreibt, „durch das Leben von Kaspar Hauser angeregt, das bis heute Rätsel aufgibt.“ Sie hat dabei „ihre Wahrheit“ beschrieben, die Geschichte also in Einzelheiten ausgedacht, die sich so zugetragen haben könnten, aber fiktiv sind. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt: da ist einmal Michael, eine fiktive Person, die aufgrund einer Hasenscharte und des frühen Verlustes seines Vaters wenig Selbstbewusstsein entwickeln konnte und deshalb von der wohl wirklich existierenden Figur des Majors Hennenhofer gnadenlos ausgenützt wird und dem in der Intrige um den badischen Erbprinzen die Rolle des Mörders zugedacht wird, die er aber nicht ausfüllen kann – er kann nicht töten, auch nicht Personen, die er hasst und für sein schweres Schicksal verantwortlich macht. Dazu kommt Isolde, die Tochter aus wohlhabendem Haus in Ansbach, die sich für Kaspar Hauser einsetzt und ihm eine Art Schwester wird. Sie lässt ihn ein Tagebuch schreiben, die 2. Perspektive in diesem Buch, nämlich die von Kaspar selbst. Gerade dieses Tagebuch ist ausgesprochen poetisch abgefasst und unterscheidet sich nicht nur durch die Kursivschrift vom Rest des Buches. Auch Michael schreibt in der Ich-Form; nur den relativ kurzen Teil, der meist die Gegenwart beschreibt, berichtet ein Erzähler. Das Buch ist spannend und psychologisch stimmig geschrieben, sprachlich außergewöhnlich und brillant übersetzt. Am Ende folgen einige Sacherklärungen, allerdings nicht zu Kaspar Hauser selbst; das fehlt leider. Das Buch ist nicht speziell für Jugendliche geschrieben; es fasziniert auch Erwachsene.