Kein einziges Wort

Autor*in
Jungwirth, Andreas
ISBN
978-3-473-40114-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
349
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein großer Baukonzern plant, in einem Provinznest ein Einkaufszentrum mit allen Schikanen zu bauen. Einzig der ehemalige Bauer Hubert Moos weigert sich, seinen Hof zu verlassen. Er wird bedroht, sein Hund wird brutal getötet und bei einem Überfall wird er verprügelt und sein Haus brennt ab. Der zwölfjährige Simon wird unfreiwillig Zeuge. Auch ihm wird Schlimmes angedroht, doch mit Hilfe von Freunden und einer jungen Polizistin kann der Fall gelöst werden.

Beurteilungstext

Vorwiegend ist dieser Jugendroman ein Buch über die Angst. Sie ist lebensbedrohend und lähmend. Die Geschichte selbst ist, wenn man von den Empfindungen und Gedanken Simons absieht, schnell erzählt: Mit seinen Eltern ist er aus der Großstadt in ein Provinznest gezogen, weil sein Vater als Arzt eine gute Stelle im dortigen Krankenhaus erhalten hat. Simon fühlt sich einsam, verlassen und unglücklich. Er redet nicht mehr, bis er in Chris einen Freund findet. Zufällig entdeckt er in einem Maisfeld den Hund des ehemaligen Bauern Hubert mit durchschnittener Kehle. Bei der Leiche liegen ein Messer und ein Drohbrief. Als die Polizei eintrifft, sind beide verschwunden. Simon erhält einen anonymen Anruf, der ihm androht, es werde ihm ergehen wie Huberts Hund, sollte er sagen, was er bei dem toten Hund gesehen hat. Die Angst hindert ihn, seinen Eltern, seinem Freund Chris und einer netten jungen Polizistin etwas zu berichten. Als er schließlich sogar Zeuge eines Überfalls auf Hubert wird, wird die Angst zu seinem ständigen Begleiter: „Die Angst ist ein Tier, das mit gefletschten Zähnen und riesigem Appetit vor mir steht. Noch lauert es.“ Bei einem Ferienaufenthalt lernt er die gleichaltrige Silke kennen. Zu dritt wagen sie schließlich, nach einer spektakulären Szene, den Schritt zur Polizei. Die Geschichte wird in der ersten Person aus der Sicht Simons erzählt, wodurch seine Unsicherheit und seine Angst fast greifbar werden. Auch weiß der Leser immer nur so viel wie Simon, was der Spannung gut tut. Sogar drucktechnisch werden seine Gefühle erlebbar: Wichtige Gedankenfetzen werden in Großbuchstaben wiedergegeben, wenn sich Schweigen ausbreitet, folgen einfach einige Leerzeilen. Die Sprache ist einfach, dem Vermögen eines Zwölfjährigen entsprechend. Wenn es nicht stellenweise brutal zuginge, könnte man sogar von einem „schönen“ Roman sprechen. Auf jeden Fall ist es ein sehr spannendes und lesenswertes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.10.2015

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