Karl Marx und der Fluch des Geldes

Autor*in
Liess, Hans-Christoph
ISBN
978-3-401-60377-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Coenen, Sebastian
Seitenanzahl
112
Verlag
Arena
Gattung
SachliteraturTaschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Karl Marx (1818 – 1883) gilt den einen als Idol und Genie, den anderen als Verantwortlicher für Hunderttausende von Toten, denn seine Ideologie wurde von grausamen Diktatoren als Berechtigung genutzt, Menschen zu enteignen, zu vertreiben oder zu ermorden. Doch wer war dieser Mann wirklich?

Beurteilungstext

Der Autor hat in einer verständlichen Sprache und abgestimmt auf das Interesse der jugendlichen Leser eine Sammlung von Aussagen über die Gestalt Karl Marx zusammengestellt. Es kommt sein Jugendfreund Edgar von Westphalen zu Wort, der wie Marx in der Simeonstraße in Trier wohnt und dessen Schule Karl ab seinem zwölften Lebensjahr besucht. Karls Vater Heinrich ist zum Christentum konvertierter Jude, seine Familie hat über viele Jahre hinweg die Rabbiner der Trierer Synagoge gestellt. Heinrich selbst ist Anwalt und Staatsbeamter, Karl wächst gut behütet gemeinsam mit acht Geschwistern in Trierer auf. Bereits mit 18 Jahren verlobt er sich heimlich mit Edgars älterer Schwester Jenny, eine Beziehung, die von beiden Familien unterstützt wird. Alle Zeitzeugenaussagen schildern Karl als einen genialen Geist, der sich bis über die eigenen Grenzen hinaus dem Studium dessen widmet, was ihn interessiert. Jenny von Westphalen, die er sieben Jahre nach der Verlobung heiratet, unterstützt ihn klaglos, bleibt ihm immer zur Seite und trägt sowohl die Höhen wie auch die Tiefen seiner beruflichen und wissenschaftlichen Karriere. Drei der sechs Kinder sterben noch im Kindesalter, die Wohnumstände und finanziellen Engpässe, in die Marx wegen seiner ‚staatsfeindlichen‘ Publikationen und des daraus resultierenden Verbots der von ihm verlegten Zeitschriften mehrfach gerät, sowie die politisch bedingten Umzüge ins Ausland lassen die Familie Höhen und Tiefen des Lebens spüren. In Friedrich Engels, dem Sohn eines Fabrikbesitzers aus Manchester, findet er einen lebenslangen Freund, Mäzen und Vertrauten. Dieser trägt einen Teil zu dem bekannten Werk ‚Das Kapital‘ bei, vor allem ist er derjenige, der die Idee, die Marxschen wirtschaftlichen Ideologien und Erkenntnisse zu Papier zu bringen, ins Rollen bringt.
Neben den Statements von Freunden und Verwandten finden sich zahlreiche Erklärungen und neutrale Aussagen zum Wirken des großen Karl Marx, den, gemeinsam mit Engels, die russischen Revolutionäre als geistige Väter bezeichneten, obwohl eine solche Kombination aus moderner Sicht in Frage gestellt werden kann. Der Autor würdigt in seinem Buch die Verdienste des Ökonomen, relativiert dessen Erkenntnisse und Voraussagen vor dem Hintergrund der modernen Entwicklungen und stellt den großen Denker nicht nur als Paradegestalt des Anti-Kapitalismus dar, sondern auch als Mensch, als liebevollen Familienvater und Ehemann, als treuen Freund und Bürger, der sich für eine gerechte Behandlung der Fabrikarbeiter engagiert.

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Veröffentlicht am 28.03.2018

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