Karl Marx und der Fluch des Geldes
- Autor*in
- Liess, Hans-Christoph
- ISBN
- 978-3-401-60377-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Coenen, Sebastian
- Seitenanzahl
- 110
- Verlag
- Arena
- Gattung
- BiografieTaschenbuch
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Leben und Ideen von Karl Marx werden in diesem Buch aus unterschiedlichen Perspektiven als Sachtexte, Erzählberichte, Hintergrundinformationen, in Bildern und Graphiken vorgestellt, so dass auch junge Leser ein differenziertes Bild über ihn, seine Zeit und seine Weggefährten erhalten. Fast nebenbei wird dabei das Wissen über Wirtschaft, Geschichte und Philosophie vertieft. Am Ende ergänzen Glossar, Literaturverzeichnis, Museumsverzeichnis und eine Zeittafel das kleine Nachschlagewerk.
Beurteilungstext
Auch wenn schon viel über Karl Marx geschrieben worden ist und über ihn und seine Lehren kontrovers diskutiert wurde und wird, ist dieser Band aus der Reihe „Lebendige Biographien“ aus der Bibliothek des Wissens des Arena-Verlags ein besonderes Buch, das wie ein Geschenk zu seinem zweihundertsten Geburtstag anmutet. Denn die schwierigen philosophischen und ökonomischen Ideen, die Karl Marx ein Leben lang bewegten, werden leicht verständlich - ohne zu vereinfachen - auf unterhaltsame Art dargestellt, so dass nicht nur Jugendliche, sondern auch mancher Erwachsene sicher gern von diesem Buch profitiert, wenn er sein Wissen über den großen Denker und Ökonom bereichern bzw. auffrischen will.
Schon die Einleitung nimmt den Leser gefangen und führt ihn unmittelbar in die Problematik der Person Karl Marx ein: Er wird von seinen Zeitgenossen sowohl als Satan, Scharlatan, politischer Verführer als auch als Genie, Prophet und Visionär angesehen. Der Hinweis, dass er Finanzkrise und Globalisierung bereits vorhergesagt und sein Leben für die Arbeiter in den Fabriken eingesetzt hat, machen neugierig. Zudem weist der Autor darauf hin, dass viele der geschilderten Szenen aus seinem Leben sich so in Wirklichkeit abgespielt haben, so dass der Leser also auch historische Einblicke bei der Lektüre erwarten darf.
Um das facettenreiche Bild über Karl Marx widerzuspiegeln, lässt Liess unterschiedliche Personen über Marx berichten: seine Freunde Edgar von Westphalen und Friedrich Engels, seine Töchter und sein Sohn, seine Frau, aber auch seine Dienstmagd. Sie alle bezeugen, dass Karl Marx zwar unberechenbar und jähzornig sein konnte, seine Ideen konsequent verfolgte, wenn er sie einmal gefasst hatte, und dabei weder sich noch sein Hab und Gut schonte, aber auch ein liebender Ehemann und fürsorglicher Vater war und von seinen Zeitgenossen entweder vergöttert oder abgrundtief gehasst und bekämpft wurde.
Die Episoden sind dabei so gestaltet, dass sie Fragen aufwerfen und Wissen einfordern, welches in Sachtexten und Schaubildern dargeboten wird, bevor der nächste Erzähler eine weitere Episode schildert. Auf diese Weise werden Hegels Dialektik und ihr Einfluss auf Marx, der historische Materialismus, Grundlagen und Auswirkungen der industriellen Revolution, der Einfluss des Geldes und der Kapitalismus, Klassenkampf und Arbeiterrevolution und Marx‘ Lebenswerk „Das Kapital“ fast spielerisch, aber dadurch sehr verständlich und anschaulich erklärt. So ist es nicht erstaunlich, dass der Autor die Frage am Ende des Buchs „Ist Marx heute noch interessant für uns?“ positiv beantwortet und der Leser ihm sicher beipflichten wird.
Angesichts des umfangreichen Wissens, das man bei der Lektüre erwirbt, aber auch dem überraschend hohen Unterhaltungswert für ein Sachbuch ist der Preis sehr niedrig, so dass „Karl Marx und der Fluch des Geldes“ ein sinnvolles und sicher willkommenes Geschenk für Jung und Alt ist.