Jungsalarm bei den Sunny Sisters
- Autor*in
- Zett, Sabine
- ISBN
- 978-3-7855-7299-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Skibbe, Edda
- Seitenanzahl
- 200
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die „Sunny Sisters“ teilen eine Leidenschaft: das Tanzen! Sie verbringen jede freie Minute gemeinsam, um sich neue Choreos auszudenken und einzuüben. Jetzt, wo der Tag der offenen Tür ihrer Tanzschule bevorsteht, laufen ihre Vorbereitungen auf Hochtouren. Ob sie wohl ihren begabten Klassenkameraden Konrad zu einem Gastauftritt überreden können? Zu blöd nur, dass die „High Heels“, ihre größten Rivalinnen, die gleiche Idee hatten...
Beurteilungstext
„Jungsalarm bei den Sunny Sisters“ ist der dritte Band der Reihe um die vier tanzverrückten Freundinnen, in der es hauptsächlich um Freundschaft und Rivalität unter Mädchencliquen geht. Dabei werden von vorn herein klare Fronten aufgebaut, die nahezu unhinterfragt das Geschehen dominieren: Im Gegensatz zu den vier netten, lustigen, solidarischen und kreativen “Sunny Sisters” werden die drei Mädchen der Gruppe „High Heels“ durchweg als intrigant, arrogant, verlogen und oberflächlich dargestellt. Eine Entwicklung oder Differenzierung dieser Sichtweise ist nicht zu erkennen – abgesehen von einem einzigen Satz, in dem Lara an ihrer Einstellung den „High Heels“ gegenüber zweifelt. Im nächsten Moment wird dieser Gedanke allerdings postwendend durch eine weitere klischeehafte Handlung der „High Heels“ widerlegt.
Die Ablehnung, die die „Sunny Sisters“ den „High Heels“ gegenüber empfinden, speist sich hauptsächlich aus der Oberflächlichkeit letzterer. Literarisch betrachtet handelt es sich allerdings auch bei den Mitgliedern der „Sunny Sisters“ um äußerst eindimensionale Figuren. Ihre wenig ausdifferenzierten und beliebigen Charaktereigenschaften werden bezeichnenderweise in (übrigens recht unrealistischen) Steckbriefen dem Roman vorangestellt. Diese sich in wenigen Stichworten erschöpfenden ersten Eindrücke gewinnen im Laufe des Romans keineswegs an Dimension. Entsprechende Innensichten oder detailliertere Einblicke in die Lebenswelt der Mädchen außerhalb der Cliquentreffen sucht der Leser vergebens. Die Kritik an der Oberflächlichkeit der Rivalinnen ist in diesem Kontext zumindest fragwürdig.
Die Auflösung des zentralen Konflikts, der sich um den Auftritt beim Tag der offenen Tür der Tanzschule dreht, besteht aus einer taktisch eingefädelten Racheaktion, aus der die „Sunny Sisters“ als Sieger hervor gehen. Die „High Heels“ bekommen ihre gerechte Strafe, die am Konflikt beteiligten Jungs haben ein Einsehen und schlagen sich auf die Seite der „Sunny Sisters“. Spätestens hier wird die intendierte Kritik an allem, was die Kontrahenten mit dem für sich sprechenden Namen „High Heels“ ausmacht, Lügen gestraft.
Alles in Allem stellt sich „Jungsalarm bei den Sunny Sisters“ als seichter Abklatsch von Cornelia Funkes Mädchencliquenreihe „Die Wilden Hühner“ heraus. Die Bissigkeit, den Witz und die Nachdenklichkeit seines Vorbildes verfehlt dieser Roman um Längen.