Jan der kleine Maler

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Tagtäglich unterstützt der kleine Lehrjunge Jan den Meister der Malerei, um einmal selbst das Handwerk erlernen zu dürfen. Eine Geschichte, die zeigt, was es heißt, neugierig zu bleiben und dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren. Sie zeigt, dass Lernen Mühe kostet, aber gleichzeitig ein großer Gewinn resultieren kann.

Beurteilungstext

Durch genaues Beobachten der älteren Lehrjungen gelingt es Jan, zu verstehen, was es braucht, um Holztafeln vorzubereiten und aus Farbpigmenten und Leinöl Farben herzustellen. Ein Auftrag des Grafen bringt den Malermeister in Not. Er braucht dringend mehr vom kostbaren Blau. Jan übernimmt in dieser angespannten Lage das Mischen der Rottöne und plötzlich passiert etwas Unvorhersehbares. Kann Jan dem Malermeister helfen?
Auffallend sind die in gedeckten Tönen gehaltenen, pastellfarbenen Bilder, welche sich vereinzelt auch über eine ganze Doppelseite erstrecken. In den detaillierten Bildern der Stadt und des Ateliers gibt es viel zu entdecken, dennoch wirken die Illustrationen durch die Farbgebung trotz der zahlreichen abgebildeten Elemente ruhig. An den eben genannten Orten spielen sich die zentralen Handlungen ab. Kurze, in sich geschlossene Handlungen werden unter anderem durch Bildfolgen dargestellt, wobei maximal drei auf einer Einzelseite abgebildet werden. Unter jedem Bild findet man einen kurzen Textabschnitt oder einen einzelnen Satz. Die durch einen auktorialen Erzähler dargestellte Geschichte wird schließlich durch die wörtliche Rede von Jan und dem Malermeister aufgebrochen.
Die Bildinformationen reichen oft über den Text hinaus, indem beispielsweise durch Jans Mimik seine Emotionen erkennbar werden. So lässt sich erahnen, dass das Mischen der Farben für ihn eine große Angelegenheit bedeutet, bei welcher er konzentriert arbeiten möchte. Die Darstellung der aufwendigen Abläufe des Malereihandwerks regt dazu an, sich zu fragen, wie Farben wohl heute hergestellt werden.
Neben Informationen über das Farbenmischen erhält der/die Leser:in ebenso Informationen über das Leben in der vergangenen Zeit. So unterstützen Wörter aus dem einstigen Sprachgebrauch dabei, sich in die damalige Epoche hineinzuversetzen. Vorwissen und Vorerfahrungen im Umgang mit Farben und deren Bezeichnungen werden aufgegriffen und enden in der Bezeichnung komplexer Farbnuancen.
Als Vorleselektüre eignet sich das Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren. Als Einstieg im Lernbereich Farbe ist ebenso ein Einsatz im Kunstunterricht der Grundschule denkbar.