Ich will einen Schokoladencroissant. Sofort!
- Autor*in
- Englebert, Jean-Luc
- ISBN
- 978-3-7117-4015-1
- Übersetzer*in
- Potyka, Alexander
- Ori. Sprache
- dem Französischen
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Picus
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2020
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Teaser
Als Prinzessin Berti nach einem jahrelangen Schlaf aufwacht, hat sie Hunger. Und zwar auf einen Schokocroissant. Sofort macht sie sich auf den Weg, um sich einen zu besorgen. Dummerweise sind ihre Haare in den Jahren so lang gewachsen, dass sie sich verheddern und es für die Prinzessin kein Weiterkommen zu ihrem Schokocroissant gibt. Ob sie am Ende doch noch ihr Croissant bekommt?
Beurteilungstext
Prinzessin Berti hat viele Jahre in ihrem Turm geschlafen. Jetzt ist sie aufgewacht und stellt fest „ich habe einen Bärenhunger“. Und zwar nicht auf irgendetwas, sondern auf ein Schokoladencroissant. Zum Glück befindet sich fußläufig ein Dorf. Bestimmt gibt es da eine Bäckerei. Die Prinzessin begibt sich auf die Suche. Doch sie hat kein Glück, denn Hutmacher, Schmied, Käse- und Schuhverkäufer können ihr leider nicht weiterhelfen. Als sie auf Kinder trifft, bekommt sie endlich eine Antwort. Ein Junge führt sie hin und eine ganze Schar Kinder, die neugierig auf die Prinzessin sind, kommen mit. Doch kurz vorm Ziel bekommt Bertie einen Schreck, ihre langen Haare sind in den Gassen des Dorfes stecken geblieben, sie kommt keinen Schritt weiter. Zum Glück befindet sich gleich neben Bertie ein Friseurladen. Als der Friseur eine Prinzessinnen-Frisur schneiden will, lehnt Bertie ab. Sie möchte möglichst schnell zu ihrem Schokocroissant. Der Frisör behält die langen Haare, um Perücken für die Hofdamen zu machen. Endlich kann die Prinzessin einen Schokocroissant kaufen. Und nicht nur einen für sich, vielmehr je einen für jedes Kind, das ihr geholfen hat. Als Bezahlung lässt sie ihre Krone da. Als alle ihr Schokocroissant genüsslich essen, kommt mit viel Lärm und auf einem prachtvollen Pferd ein junger Ritter angetrabt. Er ist auf der Suche nach der Prinzessin im Turm, die er abholen möchte. Als Bertie sich als diese zu erkennen gibt und protestiert „ich habe gar nicht auf Dich gewartet!“ Lacht er sie aus und ruft „so wie Du aussiehst, bist Du höchstens eine Hexe!“ Dann reitet er davon. Auch die Kinder sind verunsichert. Ist Bertie wirklich eine Hexe? Schnell machen sie sich auf den Heimweg. Und Bertie, die denkt sich, ach dann gehe ich auch nach Hause und lege mich wieder für ein paar Jahre hin.
Mit Prinzessin Berti treffen wir eine etwas andere Prinzessin und sicher auch eine andere Prinzessin, wie sie in der Vorstellung der Kinder existiert. Willensstark, ohne edle Kleider und sich nicht um Konventionen scherend. Ihr Blick ist unprinzessinnenhaft, mürrisch läuft sie durch die Gegend. Jean Luc Englebert platziert auf jeder Seite die Prinzessin in den Mittelpunkt. Viel Weißfläche, auf der auch der Text geschrieben ist, lenken den Blick auf das Wesentliche. Englebert hat zuerst als Comiczeichner gearbeitet und das merkt man auch. Die Figuren sind comichaft gezeichnet und auch den Haarwirbel beim Frisör kann man sich gut in dem anderen Genre vorstellen.
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass dies ein Bilderbuch ist, dass das typische weibliche und männliche Verhalten in Frage stellt und Kindern vermittelt, dass man sich nicht immer so verhalten muss/sollte, wie es von den anderen erwartet wird. Dazu bietet dieses Buch jede Menge Gesprächsanlässe und lässt sich gut in Kita-Gruppen oder in den ersten Klassen der Grundschule einsetzen.