Jaguar, Zebra, Nerz - ein Jahrbuch

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7022-3869-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Roher, Michael
Seitenanzahl
26
Verlag
Tyrolia
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Innsbruck
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

In der Tradition von Hausbüchern für die ganze Familie begleitet dieses poetische und künstlerische Bilderbuch als ein originelles Kalendarium Alte und Junge durch das Jahr. Es ist geschmückt mit fantasievollen Illustrationen, in denen die Gedanken des Dichters in zwölf surreale Bilder umgesetzt worden sind.

Beurteilungstext

Wie sich das Galgenkind Monatsnamen merkt“ - dafür hat der Dichter Christian Morgenstern in einem Gedicht aus dem Jahre 1905 zwölf Wörter geprägt : Jaguar, Zebra, Nerz, Mandrill, Maikäfer, Pony, Muli, Auerochs, Wespenbär, Locktauber, Robbenbär, Zehenbär.
Heinz Janisch verrät im Nachwort: „Ich bekam große Lust, über diese sonderbaren Monate nachzudenken.“ So entstanden metaphorische, humoruntersetzte Reflexionen, in der Ich– Form und im Präsens verfasst und mehr auf eine erwachsene Leserschaft ausgerichtet, z.B.:
„Im Monat NERZ werde ich gerne berührt. / Die Menschen suchen meine Nähe. / Sie streichen mir übers Haar und wünschen mir viel Glück. / Ich kann es spüren: Alle fühlen sich geborgen an meiner Seite. / Das ist schön. /Mir selbst ist behaglich und warm zumute. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und bin gern zu Hause und bei meinen Freunden. / Der Monat Nerz ist ein guter Monat. / Meine beste Freundin schmiegt sich an mich und sagt: / Draußen ist es kalt. Kannst du mich wärmen?“. Kinder können sich an solchen Texten zwar allmählich „hochlesen“, jedoch beim Griff zum Bilderbuch gelten für sie andere Themen als für Erwachsene. Sie finden aber, beim Vorlesen in der Familie, dieses Buch aufgrund seiner fantasievollen Bilder originell und witzig. Sprachspielerisch angesprochen und kognitiv gefordert, werden sie sofort wegen der ungewöhnlichen und teils verbrämten Monatsnamen. Sofort ist ihre Neugier geweckt, diese Tiere in den hintersinnigen Bildern zu suchen. Das gelingt auf den ersten Blick nicht immer, denn der Maler hat sie als „Ankerpunkt“ oft in seinem Bild versteckt und verfremdete, komische Figuren und Gegenstände in den Blickpunkt gerückt, die zu entschlüsseln sind. Hilfreich für die im Bild dargestellte Situation ist der einleitende Text, z. B.:
„Im Monat Robbenbär fühle ich mich am wohlsten in der Badewanne…“
„Im Monat Zehenbär rede ich gern mit meinen Zehen. Ich nenne sie beim Namen und halte Ausschau nach Geschenken für sie…“
Die detailreichen Illustrationen zu jedem Monat erscheinen als randlose Einzelbilder. Auf farbig getöntem Papier sind sie mit Buntstift gestaltet. Der Künstler erklärt dazu im Anhang:
„Das Schöne an dieser Technik ist, dass man damit sowohl feine Linien setzen und grafisch arbeiten als auch satte, flirrende Farbflächen schaffen kann, die eine ganz besondere Strahlkraft entwickeln.“
Entstanden sind auf diese Art deutungsoffene, geheimnisvolle Bilder, die über den Text hinausgehend Freiräume für die Fantasie eröffnen: „ Ein Buch wie eine Ausstellung, die man das ganze Jahr über immer wieder besuchen kann“. (Klappentext)
Das Bilderbuch ist hervorragend geeignet, um Schüler im Rahmen des Kunstunterrichts mit surrealen Bildwelten vertraut zu machen. Es findet einen Dauerplatz im Bücherschrank, weil man es immer wieder lesen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kra; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 01.02.2021

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