Irgendein Berg

Autor*in
Pintadera, Fran
ISBN
978-3-7795-0599-0
Übersetzer*in
Bartholl, Silvia
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Darné, Txell
Seitenanzahl
32
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Alles ist eine Frage der Perspektive. Unsere Perspektive ist meist die Folge unserer Prägung. Oft ist die Perspektive unüberwindbar. Denn manchmal haben unsere Taten Folgen, die wir aus unserer Perspektive nicht begreifen können. Und dann kommt es zu Streit. Kann dieser immer geschlichtet werden?

Beurteilungstext

„In längst vergangenen Zeiten“ oder „In einem Land weit weg von hier“, mit solchen Worten beginnen Geschichten oft, wenn sie gar nicht weit weg weisen, sondern dem Hier und Jetzt einen Spiegel vorhalten wollen. Das aus dem Spanischen übersetzte Bilderbuch „Irgendein Berg“ will genau das: uns auf etwas stoßen, das allgegenwärtig ist und uns viel angeht. Das Buch beschreibt Konflikte, die aus verschiedenen Perspektiven entstehen und erklärt sie am folgenden Beispiel:
Auf irgendeinem Berg gibt es ein Dorf mit glücklichen Bewohnern. Am Fuße dieses Berges gibt es ebenfalls ein Dorf mit glücklichen Bewohnern. Wie schön wäre es, wenn die Geschichte hier aufhörte. Aber natürlich beginnt sie gerade erst. Die Menschen in beiden Dörfern sind überzeugt davon, dass ihr Dorf das schönste ist – vielleicht ist diese Absolutheit ein ganz normaler Charakterzug von Glück. Die Glücklichen von oben am Berg jedenfalls feiern ein großes Fest und machen den Glücklichen von unten am Berg (natürlich ganz ohne es zu wollen) damit das Leben unmöglich. Menschen, die über einem Restaurant oder an einem öffentlichen Platz wohnen, kennen das nur allzu gut. Jedenfalls gehen die belästigten glücklichen Menschen nicht einfach zu denen, die sie stören, um mit ihnen zu sprechen, sondern sie rächen sich bei ihnen. Daraufhin rächen sich diese zurück und so weiter und so fort. Am Ende ist niemand mehr glücklich und beide Dörfer sind zerstört.
Das Bilderbuch findet mit einer Mischung aus Collage und Zeichnung ein treffendes Bild für ein omnipräsentes Schema. Oft hilft es zwar ein Problem zu erkennen, um es zu beheben. Wäre da nicht die letzte Seite, mithilfe derer der Geschichte eine Art Moral hinzu gefügt wird. Anstatt eine zuversichtliche oder überraschende Handlungsmöglichkeit zu präsentieren deutet diese an, dass es immer so weiter gehen wird, überall. Also nicht irgendwann, irgendein, irgendwo, sondern immer, hier und jetzt! Positiv daran ist, dass das Buch unwillkürlich diskutabel wird. Dennoch wirkt diese Auflösung uninspiriert und enttäuschend. Auch bleibt fragwürdig, ob sie dem Alter der Zielgruppe gerecht wird, das ich ansonsten zwischen vier und sechs Jahren festlegen würde. Die daraus resultierende Diskussion wird zu komplex, dafür ist die Moral, die das Buch präsentiert zu eindeutig.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von juri; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 09.10.2019

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