Indische Erzählungen
- Autor*in
- Kipling, Rudyard
- ISBN
- 978-3-89813-564-1
- Übersetzer*in
- Wehrli, Irma
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Sprecher: Noethen, Ulrich
- Seitenanzahl
- 145
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Drei Geschichten aus Indien, in deren Zentrum die Ausweglosigkeit der Liebe, ein Schmuckstück und seine Magie und die vergebliche Glücksuche eines Mannes stehen.
Beurteilungstext
In der ersten Geschichte beschreibt der Autor die Ausweglosigkeit der Liebe zwischen einem Kolonialbeamten und einer jungen Inderin. Die Liebe ist für beide das, was man die große Liebe nennt, von Anfang an aber liegt über der Szenerie ein Zug von Melancholie, die Ulrich Noethen hervorragend vermittelt. Kipling lässt nicht die Liebe scheitern, sondern die Abberufung des Offiziers erst in dem Augenblick greifen, in dem die Geliebte an der Pest stirbt. Nach seiner Mission außerhalb kehrt der junge Mann zurück und muss sehen, dass nichts geblieben, alles zerfallen ist. So wie die tropische Natur sich Verlassenes wieder aneignet, kann der Engländer in Indien nicht Fuß fassen.
In der zweiten Geschichte geht es um ein sagenumwobenes Schmuckstück, mit dem die Engländer nicht umgehen können; setzen sie seine Wirkung in Kraft, nehmen sie es nicht wahr oder verspielen sie schnell wieder. Der Mythos Indiens bleibt für sie unerreichbar.
Diese für die Kolonialisten unbegreifliche Welt des mystischen Indiens ergreift in der dritten Geschichte einen Mann, der seiner Freundin überdrüssig wurde und das Glück bei der nächsten suchte. Die Freundin wird in den Tod getrieben und erscheint ihm als Mahnerin und Flehende so häufig, dass der Frauenheld schließlich in den Wahnsinn getrieben wird.
Ulrich Noeten liest die Geschichten so, dass man sie sich abends, nur bei Kerzenlicht anhören sollte, unversehens zieht er den Hörer in die Geschichten Kiplings hinein, der die Vergänglichkeit unserer Glücksempfindungen wie kein zweiter beschreiben konnte.