Im Auftrag von Bogumil Das verschollene Vermächtnis

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Natur

Teaser

Das neue Schuljahr beginnt für die Geschwister Dodo und Tammo ziemlich aufregend. Nachdem sie im Urlaub in Schweden als Boten ein geheimnisvolles Päckchen übergeben mussten, machen nun Ganoven Jagd auf sie, denn Bogumils Boten haben einen neuen Auftrag und die Kinder spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Beurteilungstext

Das Buch beginnt mit einer Rückblende: Dodo Fistel, die mit ihrem Bruder und ihrer Mutter auf der Rückfahrt von Schweden nach Deutschland ist, schreibt in ihr Tagebuch. Darin erzählt sie, dass die Familie im letzten Schuljahr einen seltsamen Brief von einem Bogumil bekommen hat, für den sie ein Päckchen nach Schweden bringen sollten.
Nun finden sie nach ihrer Rückkehr erneut einen Brief von Bogumil, der sie zu einem Treffen der Boten einlädt. Dort lernen sie die anderen Boten kennen und erfahren viel über ihren eigentlichen Auftrag. Sie sollen das Erbe des Weltentdeckers, Jägers und Sammlers Theodosius Rummelkopf finden. Dieser hat wohl durch Zufall geflügelte Schatten, kleine urzeitliche Flugechsen, entdeckt. Nach vielen Nachforschungen und Rätseln findet die Familie das Tagebuch von Theodosius und erfährt, wo genau die Echsen leben. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen, entführen Dodo und Tammo und sind der Lösung des Rätsels ebenfalls ganz nah. In letzter Sekunde werden die Kinder durch Bogumils Boten befreit und haben nun die Chance endlich Antworten auf die vielen Fragen zu bekommen, die sich in diesem Fall bereits aufgetan haben.
Das Buch ist der zweite Teil der spannenden Krimi-Serie rund um Bogumil und seine Boten. Während die Familie Fistel mit Dodo, Tammo und Mutter Feodora zu Beginn kurz und ein wenig knapp eingeführt wird, erfährt der Leser von dem geheimen Auftraggeber zunächst nicht viel. Relativ unvermittelt knüpft das Buch an den ersten Band an und wiederholt wesentliche Aspekte der Vorgeschichte. Die direkte Anknüpfung an den ersten Band und die Fülle der Figuren (Herr Tlön, der Biologielehrer oder Jason Wrollinger, ein düster wirkender Fotograf, beides ebenfalls Boten für Bogumil) überfordern den unbedarften Leser zunächst ein wenig, was sich aber im Verlauf des Buches klärt. Für Kenner des ersten Bandes sollte diese Einführung eine willkommene Auffrischung der Erlebnisse darstellen.
Besonders hervorzuheben ist der vielfältige Wortschatz des Buches und die mitunter lyrisch wirkenden Umschreibungen der Szenen. Simak Büchel zeigt sich hier als Sprachästhet, der anspruchsvoll, aber nicht zu komplex erzählen kann (z.B. ""Über ihren Köpfen verschränkten sich die Baumkronen wie riesenhafte Hände, bildeten ein Gewölbe, in dem nur vereinzelt Sterne aufblitzen."", S. 45). Demgegenüber gibt es im Buch eine Fülle von Rätseln, die durchaus nicht leicht zu durchschauen sind und den Leser zum Mitraten anregen. So stellt sich der Leser gemeinsam mit den Figuren Fragen wie: Warum ist der Enkel von Theodosius plötzlich nach der Geburt seines Sohnes verschwunden? Warum machen diese Gauner Jagd auf die Fistelkinder? Und hat Bogumil wirklich Gutes im Sinn, oder was bezweckt er mit seinen Geheimnissen? Gerade diese letzte Frage bleibt auch am Ende des Buches offen. Dort sind sie den Flugechsen in Paraguay schon ganz nah, aber kennen noch immer nicht Bogumils Absichten. Er scheint über allem zu stehen. Das Buch lässt also vieles offen und macht Lust auf den nächsten Teil.