Ich hab ein kleines Problem, sagte der Bär

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-219-11089-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leffler, Silke
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Bär läuft durch die kleine Stadt und spricht verschiedene Menschen an, weil er ein Problem hat. Doch niemand ist bereit, ihm zuzuhören. Er hat erst wenige Worte gesprochen, schon wird ihm Hilfe zuteil.

Beurteilungstext

Jeder gibt ihm das, was seiner Profession entspricht. Die Schuhverkäuferin Schuhe, der Optiker eine Brille, der Hutmacher einen Hut usw. Schließlich geht der Bär traurig und müde wieder aus der Stadt weg. Er setzt sich auf einen Hügel und denkt nach. Da gesellt sich eine Fliege zu ihm. Sie endlich hört lange genug zu, um das wahre Problem des Bären zu erfahren. Er fürchtet sich vor der Dunkelheit in der Nacht und möchte nachts nicht länger allein in seiner Bärenhöhle sein. Sofort bietet die Fliege an, ihn zu begleiten. Als sie auf seiner Schulter Platz nimmt, fühlt der Bär sich schon viel besser.
An acht Stationen spielt sich das Gleiche ab. Der Bär formuliert einen Teil seiner Frage und erhält prompt Hilfe. Auf den letzten vier Doppelseiten erst geschieht etwas anderes.
Da Kinder um die vier Jahre Wiederholungen lieben, dürften sie bald den Bärentext, der überhaupt nicht variiert wird, mitsprechen können. In der Kommunikation mit den Vorlesenden wird sicher schnell die Frage angesprochen werden, warum der Bär jedes Mal eher zurückhaltend, enttäuscht reagiert, nachdem er beschenkt wurde. Auch dieser Abschluss wiederholt sich achtmal.
Dazwischen ändert sich der Text jeweils in Abhängigkeit von der Profession des Angesprochenen. Die Ratschläge bzw. Hilfen, die sie geben, zeugen von ihren eigenen Bedürfnissen, sie gehen nicht auf den Bären ein, lassen ihn nicht einmal aussprechen, so sicher sind sie, bereits zu wissen, was er braucht.
Wie der Bär auch, sind Kleinkinder in ihren Familien, meistens allein als Kleinkind. Alle anderen haben andere Bedürfnisse, haben es eilig, hören nicht immer richtig zu oder meinen, was für sie gut ist, muss für das Kind auch gut sein.
Die Kinder müssen lernen, dass sie allein dafür verantwortlich sind, ihre Bedürfnisse kundzutun. Sie können sich nicht darauf verlassen, dass andere erraten, was ihnen fehlt.
Wenn sie sich in die Person des Bären versetzen, können sie mitfühlen, wie es ist, nicht verstanden oder abgewimmelt zu werden. Sie erfahren aber auch, dass Hilfe und Unterstützung manchmal von ganz unerwarteter Seite kommen können.
Die farbigen Illustrationen - Aquarelle, Collagen und Bleistiftzeichnungen -beschränken sich jeweils auf eine Seite. Der Text - auf weißem Hintergrund - nimmt die jeweils andere Seite ein. Auf der Textseite gibt es zusätzliche, meist schwarz-weiße Zeichnungen.
Die Illustrationen entwickeln einen ganz eigenen Charme, da jede Seite einerseits anders ist als die vorhergehende, in der Gestaltung der Menschen aber beispielsweise durchgängige Eigenheiten wie besonders lange Gliedmaßen aufweist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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