Ich bleib immer bei dir

Schlagwörter

• Gefühle
• Kindheit
• Tiere

Teaser

Es ist eine brennende Frage: Wann wirst du mich - oder auch: Wann werde ich dich - verlassen müssen? Der kleine Elefant ist besorgt, doch seine Mutter weiß Rat. Ein Bilderbuch über Geborgenheit, Liebe und Abschied.

Beurteilungstext

Der kleine Elefant soll schlafen. Doch er kann vor Sorge nicht einschlafen. Wann wird er seine Mama verlassen müssen? Aufgeregt stellt er diese Frage. Seine Mama versucht ihn zu beruhigen, indem sie ihm versichert, dass dies noch lange hin sei. Doch wie lange ist lange? Auch diese Frage, welche so schwer greifbar ist, beantwortet Mama Elefant. Bis sie jedoch eine Antwort findet, welche den kleinen Elefanten zufrieden stellt, dauert es eine Weile. Bis dahin findet sie viele Vergleiche dazu, wie lange „ganz lange“ wirklich ist, bspw. bis die Zebras allen Tieren Zebrastreifen gemalt haben, Papa Elefant den See leergetrunken hat, Ameisen ihren Haufen bis zum Mond gebaut haben oder aus kleinen Körnern ein Wald gewachsen ist. Die Antwort, welche letztlich die wahre ist, beruhigt den kleinen Elefanten und lässt ihn vermutlich getrost einschlafen.
Dieses Bilderbuch widmet sich einer Verlustangst, die sicherlich viele junge Leser*innen kennen. Es unternimmt beim Finden einer Antwort den Versuch Zeit greifbar zu machen. Die gefundenen Vergleiche sind komisch, ungewöhnlich und tatsächlich verkörpern sie sehr lange Zeitspannen. Der Text des Buches ist von einem großen Anteil wörtlicher Rede geprägt, da sich die im Präsens verfasste Erzählung vor allem um die Konversation zwischen Mutter und Sohn schließt. Er lässt sich flüssig vorlesen und ist sehr gut nachvollziehbar. Die farbintensiven, detailreichen Illustrationen bereichern das Buch maßgeblich. Sie schmücken die gefundenen Vergleiche aus und erweitern sie um vielfältige Erzählanlässe. Die abgebildeten Tiere wirken realitätsnah und bieten die Möglichkeit über ihnen Lebensraum, welcher in einem Vergleich von Schnee bedeckt werden soll, ins Gespräch zu kommen. Der Titel des Buches kann sich als eine Antwort des Elefantenkindes auf das Angebot der Elefantenmama lesen oder auch als Zusicherung der Mutter. Dennoch drängt sich auch jungen Leser*innen dabei die Frage danach auf, ob „immer“ denn geht, wenn einer der beiden stirbt. Auch zu Gesprächen zum Tabuthema Tod kann das Bilderbuch, welches sich mit dem Abschied beschäftigt, Anlass geben. Insgesamt ist es empfehlenswert.