He, Kleiner!

Autor*in
Meyer-Dietrich, Inge
ISBN
978-3-473-35241-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Maximilian hat es nicht leicht in seinem Leben. Er hat zwar eine nach außen intakte Familie, hat aber keine Freunde und ist Opfer dreier Klassenkameraden, die ihn ärgern und quälen. Mit seiner ersten Liebe, dem Mädchen Kim, lernt er sich zu öffnen und versucht zumindest, seine Probleme zu lösen.

Beurteilungstext

Vom Außeneinband her ein ansprechendes Buch, sicher eher auf weibliche Leser wirkend: Vor rotem Hintergrund sehen wir ein eher “cool” grinsendes Porträt von Max, einem Foto ähnelnd. Er sieht attraktiv aus. Liest man im Buch, erfährt man, dass er mit seinem Äußeren selbst gar nicht zufrieden ist. Er leidet wie seine Eltern unter Kleinwuchs, ist also kleiner als andere und so oft dem Gespött ausgesetzt. In seinen Eltern findet er nicht die Gesprächspartner, die er bräuchte, um seine Größe zu akzeptieren. Die Eltern reden nicht über ihre Probleme, sind sich im Lauf ihrer Ehe fremd geworden und reden wenig miteinander. Auch über die gewalttätigen Übergriffe durch drei Mitschüler, denen Max in der Schule ausgesetzt ist, kann er mit niemandem reden. Besser gesagt, er traut es sich nicht. So wird Max Lebenskünstler im Verdrängen und folgt so dem Beispiel seiner Eltern. Erst als er sich traut, dem Mädchen Kim aus einer anderen Klasse, seine Gefühle zu zeigen, und so Geborgenheit und Vertrauen wieder kennenlernt, versucht er langsam, seine Probleme zu lösen. Auch seine Tante Ulla, die Schwester der Mutter, und der ehemalige Nachbar Julius helfen ihm dabei, allerdings ist dieser Weg voller Rückschritte und echt bremsender Erlebnisse - ein hartes Stück Arbeit für Max! Viele Probleme hat die Autorin in diese Liebesgeschichte gepackt: Anderssein: Max’ Kleinwuchs und das exotische Aussehen Kims als Asiatin, Depressionen bei der Mutter mit Klinikaufenthalt, Sportbesessenheit, Rassismus und Leistungsdruck von Seiten des Vaters, Gewalt durch Jugendliche, das sind die wichtigsten. Sie wirken aber keineswegs aufgesetzt oder konstruiert in der Geschichte, machen aber die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit im Leben eines Jugendlichen, der gerade die erste Liebe erlebt, weitgehend zunichte. Die Autorin erzählt ihr Buch aus Max’ Perspektive. Dieser Max hat leider Tendenzen der “Selbstzerfleischung”, der Unentschlossenheit, des Verdrängens, dass ich als Leserin manchmal nachhelfen und eingreifen möchte. Regen ist sein Lieblingswetter (S.5), das passt gut! Aber bekannterweise sind die Pubertätsjahre, die Jahre der Selbstfindung und Selbstakzeptanz, mit die schwierigsten im Leben eines Menschen. Das Buch enthält 14 Kapitel und ein mutmachendes Nachwort, wo Max den Leser ein bisschen von der doch eher hoffnungsfrohen Fortsetzung seiner Geschichte berichtet. Alle gehen zur Therapie, der Vater akzeptiert die “exotische” Freundin, die Klassenkameraden lassen ihn in Ruhe usw. Sprachlich ist das Buch sehr lebendig. Zwar gibt es oft verkürzte Sätze ohne das Subjekt “ich”, wenn es viel Handlung zu erzählen gibt. Auf der anderen Seite schildert die Autorin oft in ausgefeilten Sätzen Gedanken und Gefühle des “Helden”. Zwei Fehler fielen mir auf: Auf der Seite 56 fehlen in der 6. Zeile die Anführungszeichen. Auf Seite 59 steht in der 2. Zeile: ”In muss in die Bücherei”. Das soll sicher “ich” heißen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von infe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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