Hamlet

Autor*in
Shakespeare, William
ISBN
978-3-934029-23-1
Übersetzer*in
Kindermann, Barbara
Ori. Sprache
nacherzählt
Illustrator*in
Glasauer, Willi
Seitenanzahl
36
Verlag
Kindermann
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Geist des Vaters fordert von Hamlet Rache für den Mord an ihm. Hamlet beschließt, sich als verrückt darzustellen, um die Wahrheit zu finden. Er überführt den Stiefvater, der aber lässt Hamlet nach England entführen, bevor er handeln kann, da er versehentlich Polonius tötet. Hamlet gelingt es, seinem dort drohenden Tod zu entgehen, kehrt zurück. Polonius´Tochter ertrinkt umnachtet, Hamlets Mutter wird vergiftet, Hamlet tötet den Mörder und Laertes, stirbt selbst dabei.

Beurteilungstext

Das bluttriefende Drama Shakespeares erzählt Barbara Kindermann in einer für Kinder und Jugendliche des 21. Jahrhundert verständlichen Sprache, ohne den Duktus und Charakter der Sprache Shakespeares und Schlegels Übersetzung zu verraten. Dem jungen Leser wird sogleich deutlich, dass es sich nicht um einen Krimi handelt, sondern um ein Stück Literatur. Zahlreiche Zitate aus der Schlegelschen Übertragung sind kursiv gesetzt, so dass man auch schnell die Originalstellen im Text Shakespeares finden kann. Oder umgekehrt, wenn es darum geht, sich die Lektüre des Originals zu erleichtern, weil der Unterricht etwas erfordert, was man nicht so recht versteht.
Derlei Lesehilfen gibt es wohl, seit es die Schule gibt, hier aber geht Kindermann weit über die Pressheftchen hinaus: Der Text behält seine Dramatik (obwohl er dramatisch gekürzt ist), seine Spannung und seine Emotionalität. Kindermann vermag alte Texte so nachzuerzählen, dass sie ihren Charakter nicht verlieren.
So sollen Nacherzählungen sein, so wurde früher auch Literatur weiter gegeben.
Willi Glasauer hat dazu großformatige Zeichnungen - kleinstrichige Federzeichnungen, die vorsichtig koloriert wurden - geliefert, die den altertümlichen Charakter der Erzählung unterstreichen. Hamlet nimmt man hier seinen gespielten Wahn nicht ab, zu offen guckt er, aber die anderen sind betroffen, Ophelias Somnambulität schaut ihr aus dem Gesicht - und wir bewegen uns nicht im Theater, sondern in der historischen Landschaft: die Randfiguren bekommen nicht immer mit, was gerade geschieht, schauen mitunter unbeteiligt, mehr der Hofetikette entsprechend und nicht wie im Theater unter dem Druck, immer bedeutend auszusehen.
Wer mit Kindern Shakespeares arg verwirrendes Drama ansehen will, tut gut daran, dieses Bilder-Buch zuvor mit ihnen anzuschauen: sie werden´s verstehen und danach das Theaterstück auch.
Solche Hilfen brauchen Kinder. Etwas ältere Schüler meist auch. Und auch manche Erwachsene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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