Großvater auf Probe

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• Familie
• Historisches

Teaser

Cessies verschollener Großvater taucht plötzlich auf. Nach einem Schlaganfall kann er sich an sein früheres Leben nicht mehr erinnern. Cessie hilft ihm, und als ihr das gelungen ist, findet sie auch einen Weg, ihn aus dem Altersheim zu befreien.

Beurteilungstext

Ein Buch, das sich mit schwierigen Themen auf mitreißende und teilweise auch humorvolle Art auseinandersetzt. Das Hauptthema ist das Altwerden, ein Thema, das jungen Menschen heute fremder ist als früher, denn wer lebt schon mit der Großelterngeneration zusammen? Mit Cessie erlebt der junge Leser, wie bereichernd das Zusammenleben mit einem Älteren sein kann, aber sie sieht auch die Probleme, wie eben die stark nachlassende Gedächtnisleistung, die auch zu gefährlichen Situationen führt, die Gefahr von Depressionen und schließlich auch die Problematik von Altersheimen. Auch das schwierige Verhältnis zwischen Großvater und Vater wird gezeigt, denn der Vater kann seinem Vater nicht verzeihen, dass er sich nicht um ihn gekümmert hat, als seine Mutter und der Stiefvater bei einem Unfall umkamen und er in ein Heim gehen musste. Dabei zeigt der Autor nicht nur die Perspektive der 12jährigen Cessie, sondern durch die Personen der Eltern stellt er auch andere dar. Auch Cessie wird durch den Großvater zu einer anderen Person, die sich nicht alles gefallen lässt und mutig für ihre Überzeugung eintritt. Die letzte Szene, die Überfahrt mit dem uralten Seenotkreuzer, der außer Cessie nur Besatzungsmitglieder über 75 hat, von Südengland nach Dünkirchen, ist richtig skurril. Die alten Leute wollen einfach mal wieder was Interessanteres erleben; die Gefahren werden in Kauf genommen. Schließlich macht das Buch auch die Schlacht um Dünkirchen von 1940 wieder präsent. Das Buch ist gut geschrieben und ebenso gut übersetzt