Goldmarie online

Autor*in
Einwohlt, Ilona
ISBN
978-3-401-06684-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
von Sperber, Annabelle
Seitenanzahl
175
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Johanna, die Jenny genannt wird, zieht mit ihren Eltern um. Da es mit realen Freunden nicht so einfach ist wie mit virtuellen, flüchtet Jenny in die Welt der Medien. Erst eine Krankheit holt sie aus der medialen Welt wieder heraus und zeigt ihr, dass das Internet die Realität nicht ersetzen kann.

Beurteilungstext

Das Buch spricht durch die jugendliche Farbgestaltung in lila, grün und türkis und bedruckte Symbole an. Gleich im Einband wird dem Leser klar gemacht, dass es sich hier einerseits um eine realistische Erzählung und andererseits um ein Sachbuch handelt. Deutlich wird das dadurch, dass ein Buchausschnitt zu lesen ist und eine Gliederung für den sogenannten ""Coachingteil"" zu finde ist. I,m letzten Teil geht es um Cybermobbing und das richtige Verhalten im Zusammenhang mit dem Internet.
Gleich die erste Seite des Buches schraubt die Erwartungen des Lesers an den Inhalt hoch, darin heißt es: "" Dieses BUCH könnte dein Leben verändern (Aber natürlich nur, wenn du es willst..). “ Gleich darauf folgt eine Aufzählung von 10 Gründen, die dem Leser verdeutlichen sollen, warum das Buch gelesen werden sollte. Eine Anregung ist, die Kapitel durcheinander zu lesen. Bis hierhin ist es ein wunderschönes, mit schwarz-weißen Verzierungen in Form von verschiedensten Blümchen gestaltetes Buch, das vor allem Mädchen mit der Aufmachung ansprechen soll. Allein diese Tatsache finde ich schon etwas merkwürdig, da das Thema Cybermobbing wohl nicht nur Mädchen betrifft, sondern Jugendliche jeden Geschlechts betrifft.
Nun wird es chaotisch. Auf der Seite mit der Begründung heißt es, man solle die Geschichte über Jenny durchlesen. Genauso heißt es, dass Klara viel Spaß beim Lesen wünscht. Um das Chaos komplett zu machen, folgt auf der nächsten Seite ein Steckbrief von Klara, die zunächst nicht die Hauptperson des Buches ist und generell erst in der Mitte des Buches auftaucht. Erst auf der zwölften Seite wird nun endlich der Name der Hauptperson genannt: Johanna. Auf der Seite 24 geht es auf einmal mit der Hauptperson Jenny weiter. Erst hier wird erklärt, dass Johanna Antonia Marie von Gunzenbach lieber Jenny genannt werden will.
Leider ist das Namenschaos nicht das einzige Manko. Die Sprachwahl des Buches wirkt sehr gekünstelt auf Jugendsprache heruntergebrochen. Einerseits werden Begriffe verwendet, von denen wohl Erwachsene denken, dass diese jugendsprachlich wären, wie z.B. gesimst und andererseits benutzt die Autorin beispielsweise Abkürzungen wie ""wdw"", bei denen selbst Jugendliche nicht wissen, was sie bedeuten. Erst im Internet bin ich bezüglich der Bedeutung der Abkürzung fündig geworden.
Die Geschichte um Jenny herum enthält leider kaum unvorhersagbare Ereignisse. Jenny, ein Mädchen aus wohlhabenden Verhältnissen, zieht mit ihren Eltern um. Diese verbieten den Kontakt mit Nachbarin und Cousine, da diese nicht gut für ihre Tochter seien. Der große Notendruck seitens der Eltern und der Mangel an Freunden lassen das Mädchen dann in eine Internetcommunity flüchten. Dort findet sie einerseits Bestätigung und andererseits wird sie von unbekannten gemobbt. Welche Informationen sie selbst über sich im Internet preisgibt und welchen Gefahren sie sich dabei aussetzt, ist ihr gar nicht bewusst. Erst als sie ins Krankenhaus kommt, wird ihr und ihren Eltern die Sucht nach dem Internet deutlich. Jenny wird in diesem Moment zudem deutlich, wer ihre wahren Freunde sind.
Nach diesem Happy end folgen ""Kapitel, die Probleme lösen"". Hier werden bunt durcheinander verschiedene Themen bezogen auf das Internet und die Medien angesprochen, welche durch kleinere Sequenzen bezogen auf die Geschichte um Jenny unterbrochen werde. Die Tipps, die darin gegeben werden, sind sinnvoll und hilfreich. Fraglich ist allerdings, ob nicht manchmal weniger mehr ist. Plagiate und Urheberrecht, Gesundheitstipps für das Arbeiten am Computer und das wichtige Thema Cybermobbing passen meiner Meinung nach nicht sehr gut zusammen. Das Thema Cybermobbing, was hier eigentlich im Vordergrund stehen sollte, wird mit gerade einmal einer Doppelseite abgehandelt. Darin wird der jugendliche Leser über Gesetzestexte ausgeklärt und erfährt auch Handlungsmöglichkeiten. An wen er sich allerdings wenden kann, wenn der Schüler oder die Schülerin Hilfe braucht, wird darin leider nicht deutlich.
Alles in allem war die Idee zu dem Buch wunderbar. Auch eine Geschichte mit einem sachbuchähnlichen Infoteil zu verbinden finde ich sehr schön. Allerdings ist die Umsetzung nicht so ganz gelungen. Auch als Unterrichtslektüre ist es deshalb nicht zu empfehlen, weil hier durch die Getaltung innerhalb des Buches deutlich wird, dass die Zielgruppe Mädchen sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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