Globalopoly - Keiner wird gewinnen

Autor*in
Korn, Wolfgang
ISBN
978-3-96428-116-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
383  Minuten
Verlag
Gattung
AudioTaschenbuch
Ort
-
Jahr
2021
Alters­empfehlung
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
22,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Im Rahmen eines weltweit ausgeschriebenen Projekts, in dem es um die weitere Entwicklung des Lebens auf der Erde geht, werden vier Jugendliche ausgewählt, die Prognosen erstellen sollen. Sie kommen aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen.
Sie haben die Idee ein Spiel namens Globalopoly zu entwickeln, das die Menschen auf Missstände aufmerksam machen soll.
Im Verlauf der Spielentwicklung merken die vier, dass sie von einem Softwarekonzern überwacht werden, der aus kommerziellen Gründen an ihren Ergebnissen interessiert ist.
Es gelingt der Gruppe die Überwacher zu täuschen. Allerdings erweist sich ihr ursprünglicher Spielgedanke als problematisch, so dass sie nach einer anderen Lösung suchen müssen.

Beurteilungstext

Die Hauptpersonen sind:
Nihar, aus Indien,
Ellen, aus USA,
Fatima, aus Ägypten und
Mark, aus Deutschland.

Die Erzählung beginnt damit, dass die Gruppe auf einer internationalen Tagung in Mexico („Global Education for a Sustainable Development“) einen Vortrag halten und ihr Spiel vorstellen soll, das sie bereits via Internet in den Grundzügen ausgearbeitet haben.

Die Parameter dieses Spiels sind:
Klimawandel,
Flüchtlingsbewegungen,
Umweltkatastrophen,
Finanzkrisen,
Epidemien,
Kriege,
wachsende Armut, Ungleichheit der Lebensverhältnisse.

Der Aufbau des Spiels ähnelt den Regeln von Monopoly. Der Unterschied besteht darin, dass jeder Mitspieler mit anderen Voraussetzungen in das Spiel eintritt und im Verlauf des Spiels seine Vorteile einbringen kann; oder er versucht seine Nachteile auszugleichen oder zu beseitigen.

Der Hauptteil des Geschehens besteht darin, dass die Gruppe im Anschluss an den Vortrag einzelne Länder bereist und unter Führung von Experten jeweils Informationen über Geschichte, Kultur und Lebensverhältnisse einholt.
Sie versuchen ihre Eindrücke in die Spielregeln einfließen zu lassen, kommen aber mit der Spielidee nicht voran. Nach ein paar Probespielen kommen sie zu dem Ergebnis, dass das Spiel ihren Vorstellungen nicht genügt, da es zu langweilig ist. Damit beginnt die Suche nach einer Alternative. Diese besteht darin, dass sie ein Manifest namens Multitopia erstellen und veröffentlichen.

Wir haben uns mit diesem Buch schwer getan. Zum einen unterstützen wir das hochaktuelle Thema, das in Verbindung mit einer Spielidee bestehende Konflikte und Gefährdungen dynamisch herausarbeiten kann. Zum anderen plätschert das Geschehen relativ spannungslos vor sich hin.
Zwar bringt der Autor durch das Überwachungsszenario eines Datenkonzerns Spannung in das Geschehen, die jedoch nur teilweise greift. Auch eine Aktion Fatimas, die einen Film in das Internet stellt, in dem sie Fehlverhalten muslimischer Männer festgehalten hat, bringt lediglich kurzfristig Spannung in den Ablauf.

Ein Anliegen des Autors besteht darin, den konfliktträchtigen Kontrast zwischen Reichtum und Armut herauszustellen. In diesem Zusammenhang werden historische Bauten beschrieben (Pyramiden, Tal der Könige, Palastbauten in Indien, Stadtbild von Dubai) und einigen Slums in verschiedenen Ländern gegenübergestellt. Diese Informationen bewegen sich auf einer allgemeinen Ebene, die kaum konkrete Eindrücke vermittelt.
Eine Einbindung von Fotos hätte viele Aussagen illustrieren können.

Zusammenfassung
Das Buch greift die o.g. aktuellen Gefährdungen immer wieder auf. Diese werden auf einer Ebene beschrieben, auf der sie als Parameter in ein Spiel einfließen können. Das Ziel, mittels eines Spiels Konflikte nicht nur kognitiv zu registrieren, sondern auch dynamisch zu erleben, wird nicht eingelöst. Die Diskussion innerhalb der Gruppe zu den Regeln und zu dem Aufbau der Spiels sowie zu dessen Verbesserung nehmen lediglich einen geringen Teil des Geschehens ein. Die Jugendlichen scheinen damit überfordert zu sein. Globalopoly schärft nicht das Verständnis, sondern erweist sich als Regelwerk ohne Spielwert, das relativ schnell auf die Seite gelegt wird. Die Alternative, das Manifest „Mulitopia“, regt zum Nachdenken an.

Wir haben unsere Einschätzung mit den Angaben auf dem Cover des Buchs und mit den Statements auf der Seite des Verlags verglichen. Auch nach einer erneuten Durchsicht des Buchs bleiben wir bei der Einschätzung „eingeschränkt empfehlenswert“, die erheblich von der Sicht des Verlags abweicht!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 01.04.2022

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