Globalopoly Keiner wird gewinnen

Autor*in
Korn, Wolfgang
ISBN
978-3-96428-116-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
383
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Berlin
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Vier Jugendliche, aus vier unterschiedlichen Weltgegenden, versuchen mit einem selbst entwickelten Spiel die Menschen vor den Gefahren zu warnen, die in der Zukunft auf sie zukommen. Klimakatastrophen, Artensterben, Verelendung und Pandemien - alles das, was ein entfesselter globaler Kapitalismus heraufbeschwört.

Beurteilungstext

Kann man mit einem Computerspiel die Welt retten, diese Frage stellen sich vier Jugendliche aus vier unterschiedlichen Ländern. Ellen kommt aus Amerika, Nihar aus Indien, Fatima aus Ägypten und Mark aus Deutschland. Sie sind zwischen 17 und 18 Jahren alt, kennen sich bislang nur über das Internet. Gemeinsam haben sie ein Spiel entwickelt, welches sich Globalopoly nennt. Mit diesem Spiel wollen sie, kurz nach dem Überstehen einer weltweiten Pandemie, dabei helfen weitere Bedrohungen von der Welt abzuwenden. Nachdem große Konzerne auf ihr Internetspiel aufmerksam werden, reisen die Vier zu einer internationalen Bildungskonferenz nach Mexico City. Hier wird ihnen klar, dass es niemandem um die Rettung der Welt geht, sondern wieder einmal nur der Kommerz im Mittelpunkt des Interesses steht. Kurzerhand beschließen sie unterzutauchen, um durch ihr Verschwinden die Menschheit aufzurütteln. Und damit befindet sich der Leser mitten in einer schwindelerregenden Abenteuergeschichte. Die Geschichte springt zwischen den Kontinenten hin und her und beleuchtet dort die Handlungen und Planungen der einzelnen Protagonisten. Es gibt aber auch Informationen aus einer unbekannte Zeitzone, aus denen deutlich wird, das die vier Jugendlichen abgehört und geortet werden und ihr Tun damit nachverfolgt wird. Zum Ende ihrer Odyssee landen die vier in Indien und sind auf dem Weg in die Stadt Auroville, in der andere Werte und Normen gelten sollen als im Rest der Welt. Nation, Geschlecht, Religion, Geld spielen hier keine Rolle. Hier sollen Menschen sich selbst und das Gemeinwesen weiterentwickeln können. Schnell wird deutlich, dass auch hier verschiedene Kräfte gegeneinander wirken und desillusioniert legen die Protagonisten ihr Globalopoly zu den Akten und machen sich daran Multitopia auszuarbeiten. Ein Manifest für ein besseres Leben, unvorhersehbar, kreativ und revolutionär. Friday for future war gestern, Multitopia ist heute. Globalopoly ist ein Roman, der definitiv zum Nachdenken über die Regeln der Welt, zum Umdenken, aber auch zur Überprüfung der eigenen Anteile am Klimawandel und der Zerstörung der Welt anregt. Neben dem abenteuerlichen Inhalt bekommen Leser:innen vielerlei Informationen über die sich gegenseitig bedingende Verhältnisse der Welt, Lebensweisen der Menschen in den unterschiedlichen Kontinenten, ihre Regeln und Religionen und kann sich so ein eigenes Bild darüber machen. Wolfgang Korn hat diesen Roman während des 2. und 3. Coronakrise geschrieben, in der fast täglich neben den Meldungen über die üblichen Krisenherde, wie z.B. in Syrien oder im Libanon, eben auch über Hitzerekorde, Waldbrände, Überschwemmungen, über das leugnen vom Pandemien und dem Klimawandel gab. Das war der Ausgangspunkt für ihn dieses Buch zu schreiben, gepaart mit der Überzeugung, dass nur die Jugend das bestehende System zum Umdenken bringen kann. Jugendliche spricht er mit seinem Roman, durch die gelungene Verbindung von Information, Aktion und Emotion auf alle Fälle an und fordert sie damit auf sich einzumischen. Allerdings meiner Meinung nach manchmal sehr polarisierend oder zu "blauäugig" gedacht, aber immerhin ein Anstoß, nicht nur über die Ungerechtigkeiten in der Welt nachzudenken, sondern aktiv zu werden. Auch wenn er selbst sagt, dass es nur gelingen kann, wenn unsere Jugend sich nicht von der verlockenden globalen Waren- und Datenwelt einlullen lassen. Ein Aufruf zu einem weiten, schwierigen Weg.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ISCHE; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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