Geschichten für clevere Mädchen.

Autor*in
Holthausen, LuiseRahn, Sabine
ISBN
978-3-7373-3370-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Antoni, BirgitScholz, Barbara
Seitenanzahl
65
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

In dem Buch sind drei (etwas harmlose) Geschichten zusammengefasst, die von recht alltäglichen Erlebnissen erzählen.

Beurteilungstext

Fiona, Jana und Prinzessin Serafina sind die Hauptfiguren der drei Geschichten.
Fiona bringt aus dem Urlaub eine Kette als Geschenk für ihre Freundin Emma mit, diese hat für Fiona ein Haarspängchen mitgebracht. Eigentlich mögen aber beide das Mitbringsel der anderen nicht - und so tauschen sie wieder und sind beide glücklich.
Jana hat ein Springseil zum Geburtstag bekommen, aber ihre Freundin Leonie hat keine Zeit - und sie hat eine neue Freundin. Da wird es schnell langweilig. Aber dann kommt Helen an den Zaun, ein Mädchen, das Jana noch nicht kennt. Sie können wunderbar Seilspringen. Am Nachmittag trifft sich Helen mit einer Freundin und Jana darf mit. Na, liebe Leserin, wer mag es sein? Richtig: die Freundin ist Leonie. Aber natürlich werden sie zu dritt glücklich.
Diese beiden Geschichten von Luise Holthausen sind sehr harmlos und haben erwartbare Höhepunkte, auf die sie zuarbeiten. Diese Handlungen mögen bei einer Geschichte, die eher als Leseübung konzipiert ist, dazu führen, dass die Geschichte zu Ende gelesen wird – einen besonderen Eindruck werden sie bei den Kindern aber nicht hinterlassen.

Anders ist es mit der dritten Geschichte, die Sabine Rahn geschrieben hat. Prinzessin Serafina ist genervt von den Pflichten, die eine Prinzessin hat: Einkaufen geht nur mit dem ganzen Hofstaat, nichts darf sie alleine machen. Daher beschließt sie, sich zu verkleiden und heimlich alleine einkaufen zu gehen. Herrlich ist es, im Supermarkt einfach einen Becher Kakao zu trinken, Weintrauben und einen Apfel zu naschen und Gummibärchen in den Mund zu stecken. Da greift der Kaufhausdetektiv ein und Serafina stellt fest, dass sie kein Geld dabeihat. Und natürlich glaubt der Detektiv nicht, dass er es mit der Prinzessin zu tun hat. Aber gerade im richtigen Moment kommt der Finanzminister und rettet die Situation.
Wunderbar an dieser Geschichte ist auch das Zusammenspiel von Text und Bild. Barbara Scholz reichert den Text an, macht Vordeutungen möglich. Lustig ist, wie Serafina auf dem Weg zum Supermarkt an einen Zaun ein Bild malt und die Mülltonne umwirft - nur auf der Bildebene. Und recht früh gerät der Detektiv ins Bild - lange, bevor er auf der Textebene eingreift.

Anders die Bilder von Birgit Antoni zu den beiden ersten Geschichten: Klobige Schnurtelefone setzen die Handlung in eine andere Zeit, die Bilder stellen dar, was im Text steht. Auch das mag vielleicht für die Leseübung gut sein, da das Gelesene an den Bildern überprüft werden kann - das ist allerdings auch bei den Bildern von Scholz der Fall.

Handwerklich sind Layout, Wortschatz, Satzlänge etc. einem Erstlesebuch angemessen; einzelne Herausforderungen wie "Haarspängchen" oder "Prinzessinnenkleid" bilden die Ausnahme, so dass das Buch viele Kinder auch schon in Klasse 1 lesen können (hier zeigt sich einmal mehr, dass eine Zuordnung zu Klassenstufen wenig sinnvoll ist). Als besondere Leseunterstützung sind bei mehrsilbigen Wörtern die Silben farbig markiert. Ob das tatsächlich eine Lesehilfe ist, ist fachlich umstritten. Sichtbar wird allerdings schnell, dass viele Einsilber den Text dominieren.

Alle drei Geschichten sind "wieder aufgewärmt", also schon einmal erschienen. In dieser Zusammenstellung sind sie allerdings neu.

Insgesamt liegt hier also ein handwerklich sauber gefertigtes Erstlesebuch vor, bei dem eine von drei Geschichten auch wirklich lesenswert ist.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 21.03.2018

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