Beste Freundinnen - zusammen sind wir stark

Autor*in
Holthausen, Luise
ISBN
978-3-7373-3492-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lindermann, Karin
Seitenanzahl
44
Verlag
FISCHER KJB Sauerländer Duden
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,50 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Suna macht sich darüber Gedanken, wer ihre beste Freundin ist. Wie kann sie es herausbekommen?

Beurteilungstext

In Erstleseliteratur ist es schwierig, komplexe Geschichten zu erzählen und so besteht die Gefahr, dass wenig ausdifferenzierte Figuren Stereotype transportieren, die Handlung erwartbar ist und ein Thema sich redundant entwickelt. Leider trifft das bei diesem Buch alles zu.

Die Lehrerin stellt die Aufgabe, den besten Freund/die beste Freundin zu malen. Für Suna ist das keine einfache Aufgabe, und so ist am Ende der Stunde ihr Blatt noch leer. Die Frage nach der besten Freundin beschäftigt sie auch noch am Nachmittag. Um sich besser entscheiden zu können, will sie ihre Freundinnen testen, dabei schlägt sie drei anderen Mädchen jeweils etwas vor, was die nicht so gut können: Marie findet Rätseln langweilig, Fatima hat beim Fahrradwettrennen keine Chance und Nora bastelt weder gern noch gut. Suna weiß also immer noch nicht, wer ihre beste Freundin ist. Am nächsten Morgen wird ihr von Henri die Mütze geklaut, aber Marie, Fatima und Nora helfen gern. Nun ist klar: Suna malt alle drei Freundinnen auf das Blatt.
Die halbwegs originelle Idee des Tests der Freundinnen läuft leider ins Leere: Was genau will Suna eigentlich testen? Wie soll ihr Plan zeigen, wer die beste Freundin ist? Und die Lösung am Ende der Geschichte ist von Anfang an erwartbar, auch schon für halbwegs geschichtenerfahrene Erstlesende.
Problematisch ist hier zudem die Manifestation von Geschlechterklischees: Der einzig handelnde Junge (Henri) ärgert Marie, zu Beginn stößt er das Wasserglas um, am Ende klaut er die Mütze. Auf den Bildern gibt es noch drei andere Figuren, die wir als Jungen sehen: Im Unterricht hören alle Mädchen offensichtlich der Lehrerin zu, zwei Jungen sind dagegen mit einem Papierflieger beschäftigt. Vor Noras Haustür ist ein Junge im Hintergrund beim Fußballspielen. Schade, das geht besser und vielfältiger. Auf bildlicher Ebene wird immerhin versucht, in Bezug auf die Hautfarbe Diversität abzubilden – letztlich bleibt die Darstellung aber auch hier sehr gewollt.

Die Bilder zeigen parallel zum Text die erzählten Situationen, bleiben aber auch eher ausdrucksarm und bieten wenig Eigenes. Sie erinnern stark an Schulbuchillustrationen.

Handwerklich werden Kriterien für Erstlesebücher weitgehend angemessen umgesetzt: Eine große Fibelschrift, kurze Sätze, Sinnfugen am Zeilenende, leseeinfache Wörter. Die eingestreuten Rätselfragen sind hingegen wenig ansprechend.

Schade. Luise Holthausen hat schon bessere Erstlesebücher geschrieben!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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