Gertrud und Gertrud

Schlagwörter

• Emanzipation
• Sexualität
• Tiere

Teaser

Die Geschichte erzählt von den beiden ersten Möwen, die einen Namen bekommen. Doch da sie beide Gertrud heißen, ist das zuerst kein Segen. Auf einigen Irrwegen finden schließlich aber alle ihren Platz im Leben.

Beurteilungstext

Warum kommen eigentlich die Möwen immer im Pulk angeflogen? Diese Frage klärt das neue Buch von Katja Alves und Irene Mehl. Es erzählt die Geschichte der beiden Möwenschwestern Gertrud und Gertrud, die es leid sind, den gleichen Namen zu tragen. So ziehen sie - jede für sich - allein in die Welt, wo sie drei Jahre einem Walross dienen, das sie Emma tauft. Da das beiden widerfährt, hat sich das Problem nicht gelöst, als sie schließlich und zufällig gleichzeitig wieder bei ihrem Heimatfelsen ankommen. Dort müssen sie aber nach dem ersten Schreck feststellen, dass mittlerweile alle Möwen vor Ort Gertrud heißen, denn das ist offensichtlich ein schöner Name für eine Möwe. Das erfüllt die beiden mit Stolz, denn sie waren die ersten Gertruds. Und so kommt es, dass sich nun immer alle Möwen gleichzeig angesprochen fühlen und gemeinsam kommen, oder eben gemeinsam nicht. Ganz einfach.
Diese Geschichte über den eigenen Vornamen und die Eifersucht in der Geschwisterbeziehung führt diese alltäglichen Probleme auf ganz humorvolle Weise vor Augen. Die Möwen wirken gerade wegen ihrer oft so kurz gedachten Logik sympathisch und ihre Probleme scheinen doch recht gut lösbar. Und dass die Möwen schließlich mit ihrem Schicksal versöhnt sind zeigt, dass manche Probleme einfach ein bisschen Zeit und eine neue Perspektive brauchen.
Irene Mehls Illustrationen sind Collagen aus unterschiedlich gemusterten Papieren, die die Künstlerin nicht nur anordnet, sondern auch mit Buntstiften übermalt. So entstehen humorvoll ergänzte Bilder voller Witz, die die Geschichte abrunden. So liegt hier kein tiefgründiges, aber ein humorvolles Buch vor, das Spaß macht.